EU-Verhandler: Möglichst alle US-Zölle wegbekommen

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die EU geht mit dem Ziel in die Zollverhandlungen mit den USA, möglichst alle von US-Präsident Donald Trump verhängten und angedrohten Strafzahlungen vom Tisch zu bekommen. "Es ist völlig ungerechtfertigt, was im Moment in den USA uns angedroht wird", sagte der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europäischen Parlament, Bernd Lange (SPD), im ZDF-Morgenmagazin. Bis zum 9. Juli sollte ein Rahmenabkommen geschlossen werden, "sodass zumindest diese Drohungen und auch das eine oder andere an existierenden Zöllen zurückgenommen werden kann". Mit Blick auf Trumps Drohungen sagte Lange, er rechne allerdings nicht damit, "dass er die völlig aufgeben wird".

Lange: EU verhält sich nicht unfair

Zum Verhalten des US-Präsidenten sagte Lange, es gehöre zu seiner Inszenierung, dass immer viel "Theaterdonner" dabei sei. Sein Prinzip sei: "Hoch herangehen, um etwas Geringeres zu erreichen".

Lange sprach erneut von illegalen und nicht gerechtfertigten Zöllen. Die EU verhalte sich nicht unfair. Aber man könne versuchen, das US-Handelsbilanzdefizit zu reduzieren. Etwa dadurch, dass die EU mehr Flüssigerdgas (LNG) aus den USA kaufe oder mehr Chips für Künstliche Intelligenz. Man wolle keine Eskalation. Aber wenn Trump bei 10 bis 25 Prozent Zöllen bleibe, werde es auch Gegenzölle auf US-Waren geben.

Derzeit gelten bereits Zölle, etwa 25 Prozent auf Stahl und Aluminium oder Autos, sowie 10 Prozent auf alle Produkte. Trump plant zusätzliche Importgebühren in Höhe von 50 Prozent. Lange betonte, insbesondere Deutschland habe bei der Zusammensetzung seiner Exporte ein originäres Interesse, dass die Zölle wieder abgebaut werden./hgo/DP/men

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