IATA: Handelskonflikte bremsen Wachstum im Luftverkehr

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Neu Delhi (Reuters) - Handelskonflikte und eine schwächere Nachfrage dämpfen die Wachstumserwartungen der Passagierluftfahrt weltweit.

Der internationale Airline-Verband IATA senkte am Montag seine Prognose auf dem Jahrestreffen in Neu-Delhi. Die Zahl der Passagiere werde zwar um vier Prozent auf 4,99 Milliarden klettern und damit ein neues Rekordhoch erreichen, im Dezember hatte IATA allerdings 5,22 Milliarden Fluggäste erwartet. Anders als damals prognostiziert, knackt die Branche in diesem Jahr mit dem Umsatz deshalb nicht die Marke von einer Billion Dollar. IATA stutzte die Prognose auf 979 Milliarden Dollar, ein Plus von nur noch 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den Gewinn taxiert die Branche jetzt auf 36 Milliarden Dollar (Vorjahr: 32,4 Milliarden Dollar) und damit 600 Millionen Dollar weniger als ursprünglich erwartet.

"Ein Gewinn von 36 Milliarden Dollar ist beachtlich. Aber das entspricht nur 7,20 Dollar pro Passagier und Segment", sagte IATA-Generaldirektor Willie Walsh. Dies sei ein dünner Puffer gegen künftige Nachfrageschocks oder Steuern, da die Branche nach der starken Erholung des Luftverkehrs von der Pandemie zu normalen Bedingungen zurückkehre.

Die US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump schürt die Sorge über eine Wirtschaftskrise und verunsichert viele Verbraucher in den Vereinigten Staaten. Außerdem hemmen Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Flugzeuge das Wachstum des Flugangebots und verursachen höhere Kosten, weil ältere Maschinen mit höherem Spritverbrauch und Wartungsbedarf länger geflogen werden. Die Verzögerungen bei den Flugzeugbauern Boeing und Airbus nannte Walsh völlig inakzeptabel. "Das hat alle frustriert, insbesondere die Fluggesellschaften", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Die steigenden Importzölle weltweit werden die Einnahmen aus der Luftfracht drücken. IATA rechnet hier mit 4,7 Prozent Rückgang auf 142 Milliarden Dollar.

In einer Erklärung zu den neuen Prognosen bezeichnete Walsh die Vorhersagen über Verspätungen in diesem Jahrzehnt als "völlig inakzeptabel". Entlastung bei den Kosten verschaffen die gesunkenen Ölpreise. Die Gesamtausgaben der Branche werden für dieses Jahr auf 913 Milliarden Dollar prognostiziert - das wäre ein Anstieg um ein Prozent zum Vorjahr, ist aber weniger als zuvor prognostiziert mit 940 Milliarden Dollar.

(Bericht von Shivansh Tiwary, Tim Hepher, Ilona Wissenbach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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