Zollstreit und Wirtschaftskrise: Mehr Insolvenzen erwartet

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Hamburg (dpa) - Angesichts von Wirtschaftskrise und Zollstreit erwartet der Kreditversicherer Allianz Trade mehr Firmeninsolvenzen in Deutschland - darunter viele Großinsolvenzen mit hohen Schäden. «Durch die Zollspirale steigen die Insolvenzen 2025 in der Bundesrepublik um voraussichtlich 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an auf rund 24.400 Fälle», heißt es in einer aktuellen Studie.

Zuvor hatte Allianz Trade mit einem Plus von zehn Prozent gerechnet. 2026 dürfte ein weiterer Anstieg folgen um drei Prozent auf dann 25.050 Fälle.

Schon 2024 war die Zahl der Insolvenzen demnach um gut ein Fünftel gewachsen (plus 22 Prozent). «Insgesamt ist Deutschland nach Frankreich der am stärksten betroffene Markt in Westeuropa – und eines von wenigen Ländern, das auch 2026 noch mit steigenden Zahlen rechnen muss», schreibt der Kreditversicherer.

«Keine Verschnaufpause»

Doch es seien nicht nur die Gesamtzahlen, die Sorgen machten, sondern auch die andauernd hohen Zahlen an Großinsolvenzen mit vielen betroffenen Jobs.

Angesichts der trüben wirtschaftlichen Aussichten in Deutschland wie beim Welthandel und vielen Unsicherheiten aufgrund des Zollstreits rechne der Kreditversicherer auch 2025 mit vielen Großinsolvenzen und damit hohen Schäden, sagte Milo Bogaerts, Chef von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. «Bei deren Zulieferern reißen diese besonders große Löcher in die Kassen – mit möglichen Dominoeffekten auf die Lieferketten.»

Rekord bei Pleite von Großinsolvenzen

Schon das vergangene Jahr habe einen Negativ-Rekord bei den Großinsolvenzen in Deutschland markiert, so Bogaerts. Insgesamt habe es 87 Großinsolvenzen mit einem Gesamtumsatz von 17,4 Milliarden Euro gegeben - ein Anstieg um gut ein Drittel zum Vorjahr (64 Fälle). «Auch 2025 bringt keine Verschnaufpause.»

Sorgenkinder Bau, Modehandel, Autozulieferer

Der Negativtrend setzt sich fort: Im ersten Quartal 2025 mussten bereits 16 große Firmen Insolvenz anmelden. Darunter waren gleich drei Kliniken sowie drei große Unternehmen im Einzelhandel und je zwei Autozulieferer und Chemieunternehmen. So hatte der Modehersteller Gerry Weber im März Insolvenz angemeldet, jüngst verkündete er die Schließung aller Geschäfte.

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