EU-Staaten: Mehr Verbraucherschutz im Zahlungsverkehr

dpa-AFX · Uhr

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Europäische Union will Verbraucher besser vor Betrug im Zahlungsverkehr schützen. Zudem einigten sich die Vertreter der Mitgliedstaaten auf neue Regeln für mehr Transparenz bei Gebühren an Geldautomaten und bei Zahlungskartensystemen. Die Vorgaben müssen noch mit dem Europäischen Parlament verhandelt werden, bevor sie in Kraft treten können.

Unter anderem sollen Zahlungsdienstleister verpflichtet werden, betrugsrelevante Informationen untereinander auszutauschen. Sie sollen ein System einrichten, mit dem internationale Kontonummern (IBAN) mit dem entsprechenden Bankkontonamen abgeglichen werden können, bevor Geld auf dieses Konto überwiesen wird.

Ziel sei, einen umfassenden Rahmen zur Betrugsbekämpfung zu schaffen, heißt es in der Mitteilung aus Brüssel. Dies könne dazu beitragen, immer häufiger auftretende neue Formen des Zahlungsbetrugs zu bekämpfen, etwa das sogenannte Spoofing. Dabei geben sich Betrüger als Zahlungsdienstleister aus, um Vertrauen zu gewinnen und Nutzer dazu zu bringen, finanzielle Transaktionen durchzuführen.

Kreditwirtschaft: Betrug lässt sich nur gemeinsam bekämpfen

Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), erklärte im Namen des Dachverbandes Deutsche Kreditwirtschaft (DK): "Betrug kann nur wirksam bekämpft werden, wenn alle Beteiligten - Kreditinstitute, Telekommunikationsanbieter und Internetplattformen - ihren Beitrag leisten. Das muss auch der gesetzliche Rahmen widerspiegeln."

Kritisch sehen die in der DK organisierten fünf großen Bankenverbände Deutschlands daher den Vorschlag, Kreditinstitute allein haftbar zu machen, wenn Kundinnen und Kunden durch Betrüger geschädigt werden. "Eine einseitige Haftungsübernahme der Banken löst das Betrugsproblem nicht, sondern verlagert lediglich die wirtschaftlichen Folgen", argumentiert Herkenhoff. "Im Ergebnis werden die Anreize für Betrüger erhöht."

EU-Staaten wollen auch mehr Transparenz bei Gebühren

Mit den neuen Vorschriften wollen die EU-Staaten auch für mehr Transparenz an Geldautomaten sorgen. So sollen dort vor Abschluss einer Transaktion alle anfallenden Gebühren und Wechselkurse angegeben werden müssen.

Auch bei den Gebühren von Zahlungskartensystemen sollen Verbraucherinnen und Verbraucher wie Unternehmen einen besseren Überblick über anfallende Gebühren bekommen und auf dieser Basis eine bessere Wahl treffen können./ben/DP/jha

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