Nato-Chef: USA bekennen sich voll und ganz zur Allianz

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Den Haag (Reuters) - Nato-Generalsekretär Mark Rutte ist Zweifeln am Bekenntnis der USA zu dem transatlantischen Militärbündnis entgegengetreten.

Die europäischen Verbündeten müssten sich in dieser Hinsicht keine Sorgen machen, sagte Rutte am Dienstag vor Beginn des Nato-Gipfels in Den Haag. "Es gibt ein vollständiges Bekenntnis des US-Präsidenten und der US-Führung zur Nato", erklärte Rutte bei einer Veranstaltung vor der offiziellen Eröffnung des Treffens der Staats- und Regierungschefs. Er fügte allerdings hinzu, dass damit die Erwartung verbunden sei, dass die Europäer und Kanada mehr für Verteidigung ausgeben.

Bei dem Gipfel soll eine deutliche Anhebung des Ziels für die jährlichen Verteidigungsausgaben der Mitgliedsländer beschlossen werden. Angestrebt wird eine Erhöhung von derzeit zwei auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung, wie es US-Präsident Donald Trump fordert. Dies soll durch höhere Militärausgaben und die Einbeziehung anderer sicherheitsrelevanter Ausgaben wie etwa auch militärisch nutzbare Infrastruktur erreicht werden.

Die 1949 zur Abwehr der Bedrohung durch die kommunistische Sowjetunion gegründete Nato will bei dem Gipfel angesichts früherer Kritik von Trump an dem Bündnis Geschlossenheit gegenüber Russland demonstrieren. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Dienstag, die Nato sei für Konfrontation geschaffen worden und befinde sich auf einem Weg "ungezügelter Militarisierung". Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf der Nato vor, über ihren traditionellen Zuständigkeitsbereich hinauszugehen und zu versuchen, im Nahen Osten, im Südkaukasus, in Zentralasien, in der Arktis und in der Asien-Pazifik-Region Fuß zu fassen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte an, Trump in Den Haag treffen zu wollen. Selenskyj wird jedoch nicht am Gipfel selbst teilnehmen, da Nato-Vertreter eine Konfrontation zwischen Trump und anderen Staats- und Regierungschefs über den Ukraine-Krieg vermeiden wollen. Selenskyj sagte dem Sender Sky News, dass Mitarbeiter beider Staatschefs an organisatorischen Details und dem Zeitpunkt eines Treffens arbeiten.

(Bericht von Lili Bayer, Bart Meijer und Andrew Gray, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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