Adidas und Nike – Zwei Rivalen treiben sich ans Limit!

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Adidas und Nike sind gemessen am Umsatz die beiden größten Sportartikel-Hersteller der Welt. Zusammen haben die beiden 2018 mehr Umsatz erzielt als die sieben nächstgrößeren Sportartikel-Hersteller zusammen. Beide Unternehmen haben ihren Aktionären in den vergangenen zehn Jahren viel Spaß bereitet. Während der adidas-Kurs um 688 % zulegen konnte, freuten sich Nike-Aktionäre über einen Kursgewinn von 690 %.

Konkurrenz belebt das Geschäft!

Adidas und Nike haben eine marktbeherrschende Stellung und stehen in erster Linie vor allem gegen den jeweils anderen in einem harten Wettkampf. Beide Unternehmen sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen, und das trotz der harten Konkurrenz untereinander. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie geht das?

Die Antwort darauf lautet: Konkurrenz belebt das Geschäft! Um den Sinn hinter dieser Aussage zu verstehen, muss man sich etwas mit der allgemeinen Funktion von Märkten beschäftigen. Wenn wenige Großunternehmen einen Markt beherrschen, spricht man von einem Oligopol. Bei adidas und Nike könnte man schon fast so weit gehen und von einem Duopol sprechen. Ein solches Duopol führt zwangsläufig zu einem hohen Wettbewerb zwischen den beteiligten Unternehmen. Und genau dieser hohe Wettbewerb sorgt dafür, dass sowohl adidas als auch Nike dazu gezwungen sind, sich durch Innovationen durchgehend weiterzuentwickeln. Denn im Falle einer Stagnation würde man vom Konkurrenten abgehängt werden.

Das aktuelle adidas-Ziel

Ein Beispiel für dieses gegenseitige Ans-Limit-Treiben ist das aktuelle Ziel von adidas, seine Margen zu verbessern. Vor vier Jahren lag die operative Marge von adidas bei gut 6 %. Mittlerweile hat der seit Herbst 2016 aktive Vorstandschef Kasper Rorsted die operative Marge auf 10,7 % steigern können. Im selben Zeitraum tendierte die operative Marge von Nike nur seitwärts, liegt jedoch aktuell mit 12 % trotzdem noch über der operativen Marge von adidas.

Adidas hat es sich also als konkretes Ziel gesetzt, die Marge deutlich zu verbessern, da der Konkurrent Nike in diesem Bereich unübersehbar voraus ist. Dazu hat man in erster Linie darauf gesetzt, den Umsatz im Online-Handel zu steigern, da dort die Margen am größten sind. Im Jahr 2015 betrug der Online-Umsatz von adidas 599 Mio. Euro. In den folgenden drei Jahren wurde dieser auf über 1,9 Mrd. Euro gesteigert. Die Online-Umsätze von Nike lagen 2015 bei bereits 1,3 Mrd. Euro, wurden jedoch bis 2018 „nur“ auf 2,8 Mrd. Euro gesteigert. Im Verhältnis zum Gesamtumsatz liegt der Anteil der Online-Umsätze bei adidas mittlerweile sogar über denen von Nike. Der deutsche Konzern hat also erkannt, in welchem Bereich Nike einen Vorsprung hat, diesen Bereich bei sich verbessert und den Konkurrenten mittlerweile sogar, im Verhältnis zum Gesamtumsatz, überholt. 

Wie kann man als Aktionär am besten davon profitieren?

Meiner Meinung nach kann man am besten profitieren, wenn man sich beide Aktien ins Depot legt. Adidas ist gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (30,1 zu 34,5; Stand: 10.10.2019) etwas niedriger bewertet als Nike und weist auch eine leicht bessere Dividendenrendite (1,20 zu 0,95 %; Stand: 10.10.2019) auf. Dafür kann Nike zum Beispiel bei der Gewinn-Marge (10,3 zu 7,8 %) punkten. Daher ist es meiner Meinung nach schwer zu sagen, welches der beiden Unternehmen sich in Zukunft besser entwickeln wird.

Dies ist aus meiner Sicht aber auch gar nicht nötig, da ich persönlich glaube, dass sich beide Unternehmen positiv entwickeln werden. Sowohl adidas als auch Nike haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie langfristig dazu in der Lage sind, zu wachsen, und werden dies aus meiner Sicht auch in Zukunft weiter tun. Sie werden sich gegenseitig immer weiter zu neuen Innovationen sowie weiterem Wachstum antreiben und so auch neuen Wettbewerbern kaum Platz im Sportartikelmarkt bieten. Daher habe ich mir persönlich beide Aktien ins Depot gelegt.

Ein netter Nebeneffekt davon ist die dadurch entstehende Diversifikation. Mit adidas habe ich einen europäischen Wert im Depot und mit Nike einen amerikanischen. Dadurch erreiche ich eine Diversifikation nach Währungen und Regionen. Zudem verkleinere ich das Einzelwert-Risiko. Zum einen habe ich mein Geld auf zwei Werte aufgeteilt und zum anderen würde bei einer Krise bei adidas oder Nike mit hoher Wahrscheinlichkeit der jeweils andere am meisten profitieren.

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Robin Gey besitzt Aktien von adidas und Nike. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nike.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Getty Images

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