Aktie der Deutschen Bank bleibt unter Druck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Eine maue Analysteneinstufung und schlechtere Aussichten auf eine Fusion mit der Commerzbank: zwei neue Verkaufsargumente für Aktionäre der Deutschen Bank.

Die Aktie der Deutschen Bank schwächelt weiter. Am Montag fielen die Papiere zeitweise um 2,5 Prozent auf 15,11 Euro. Damit knüpfte die Aktie an ihren Verlustkurs vom Freitag an, als sie über 5 Prozent verloren hatte. Vor dem Wochenende hatte das Geldhaus die Börsianer auf ein schwaches viertes Quartal vorbereitet.

Als zusätzliche Belastung zum Wochenauftakt erwies sich eine schlechtere Analysteneinstufung. So hatte die Großbank HSBC die Aktie der von „Buy” auf “Hold” abgestuft. Die US-Bank JPMorgan indes hat die Einstufung für Deutsche Bank> auf “Neutral” mit einem Kursziel von 16 Euro belassen. Die Marktanteilsverluste hielten an, schrieb Analyst Kian Abouhossein in einer am Montag vorliegenden Studie. Die einzige Stütze der Papiere sei ihre günstige Bewertung. Der Experte hält sie insgesamt weiter für den unattraktivsten Wert unter den Investmentbanken.

Unter Druck geraten war der Aktienkurs zudem durch einen Zeitungsbericht, nach dem der Deutsche-Bank- und Commerzbank-Großaktionär Cerberus nicht auf eine Fusion der beiden Geldhäuser hinarbeite. Cerberus sei der Ansicht, dass die deutsche Volkswirtschaft genug Platz für zwei große Privatbanken biete, schrieb das “Handelsblatt” unter Berufung auf mehrere Personen, die an Gesprächen mit Cerberus-Chef Stephen Feinberg in Deutschland teilgenommen hätten.

Demnach war Feinberg zusammen mit Kollegen vor Weihnachten unter anderem im Kanzleramt, im Finanzministerium, bei der Bundesbank, der Finanzaufsicht Bafin sowie bei der Deutschen Bank und der Commerzbank zu Gast. Cerberus strebe keinen Zusammenschluss der beiden Häuser an, habe Feinberg bei diesen Gesprächen beteuert, schrieb das “Handelsblatt”. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es von keiner Seite.

Ende Juli war bekannt geworden, dass sich Cerberus mit 5,01 Prozent an der Commerzbank beteiligt hat. Im November vermeldete der US-Finanzinvestor dann einen Anteil von 3,00 Prozent an der Deutschen Bank. Das hatte an der Börse zu Spekulationen geführt, Cerberus könnte auf einen Zusammenschluss der zwei Banken drängen.

Schon zuvor hatte es immer wieder solche Gedankenspiele gegeben, denn besonders im Vergleich zur US-Konkurrenz sind die Profite hierzulande mager. Erst am Freitag hatte die Deutsche Bank wegen ungünstiger Auswirkungen der US-Steuerreform für das vergangene Jahr einen Nettoverlust angekündigt – es ist der dritte Jahresverlust in Folge.

onvista/dpa-AFX
Foto: dpa

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