AKTIE IM FOKUS: Folgen der Corona-Pandemie befördern Kion-Aktien in den Keller

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Geschäftszahlen von Kion haben die Ende März in Gang gekommene Erholung der Aktie vom marktweiten Viruscrash jäh gestoppt. Das Papier des Gabelstapler-Herstellers knickte am späten Dienstagvormittag um rund 9 Prozent auf 43 Euro ein. Damit war es klares Schlusslicht im anziehenden MDax , dem Index der mittelgroßen Werte.

Kion bekam im ersten Quartal die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu spüren. Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zunächst in China, und später dann auch in Europa, beeinträchtigte vor allem das Geschäft mit Flurförderzeugen wie z.B. Gabelstapler sowohl auf der Beschaffungs- als auch der Absatzseite erheblich.

Analysten äußerten sich entsprechend negativ. Das erste Quartal sei insgesamt schwach verlaufen, schrieb etwa die Expertin Daniela Costa von der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Laut Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan verfehlten der Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis die Markterwartungen. Nun dürften die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten vor allem mit Blick auf die Entwicklung im Flurförderfahrzeug-Geschäft seines Erachtens sinken.

Demgegenüber konnte der Auftragseingang laut Gupta insgesamt positiv überraschen. Grund dafür ist die hohe Nachfrage nach Automatisierungslösungen in der Lieferkettenlogistik. Das Geschäft wird vor allem durch das Wachstum des globalen Online-Handels getrieben. Allerdings ging das deutlich größere Neugeschäft mit Fahrzeugen, Lagertechnik und Dienstleistungen signifikant zurück. Im Gegensatz zu früher habe sich Kion klar schlechter als der Markt für Flurförderzeuge entwickelt, betonte hier Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank.

Der Kursrutsch von diesem Dienstag warf die Kion-Aktie nach den enttäuschenden Zahlen nun zwar zurück, aber lediglich auf das Niveau von Mitte April. Schließlich hatte sich der Anteilsschein seit dem Zwischentief vom 23. März bei rund 33 Euro bis Montag bereits auf über 47 Euro vorgearbeitet und so ein gutes Polster geschaffen.

Charttechniker sehen bei rund 42 Euro eine Unterstützung für den Kion-Kurs. Sie kommen zum dem Urteil, weil sie den Kursverlauf der vergangenen Wochen analysiert haben. Bei 42 Euro verläuft denn auch die sogenannte 21-Tage-Durchschnittslinie, die den kurzfristigen Trend beschreibt./la/ck/stk

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