Aktien New York Ausblick: Gewinne - Dow steuert auf weiteres Wochenplus zu

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Zaghafte Schritte in Richtung einer Wiederaufnahme wirtschaftlicher Aktivität sowie Hoffnungen in der möglichen Behandlung von Corona-Patienten dürften am Freitag die US-Börsen beflügeln. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn 2,90 Prozent höher bei 24 220 Punkten. Damit steuert der bekannteste Wall-Street-Index auf ein Wochenplus von etwas mehr als 2 Prozent zu. Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der Dow sehr kräftig um fast 13 Prozent erholt.

Marktanalyst Craig Erlam vom Währungsbroker Oanda Europe sprach von einem gleich "doppelten Glück" für Anleger. Dabei verwies er zum einen auf Pläne in den USA zur Rückkehr in die Normalität und damit dem Beginn der Wiederaufnahme von Wirtschaftsaktivitäten. Zum anderen, und dies sei aktuell sogar noch wichtiger, könnte mit dem Mittel Remdesivir von Gilead Sciences ein Medikament gegen das neuartige Virus wirksam sein.

Einen entsprechend kräftigen Sprung machten die Aktien des Biotech-Unternehmens Gilead vorbörslich mit plus 11,3 Prozent. Auf den ersten Blick seien die Daten vielversprechend und ermutigend, doch es gebe auch viele Unbekannte, kommentierte RBC-Analyst Brian Abrahams die Neuigkeiten. Es fehle an Informationen und Details in der von Gilead gesponserten Studie.

Doch Mut machen den Anlegern auch die Neuigkeiten vom angeschlagenen Flugzeugbauer Boeing . Dieser will die im Zuge der Corona-Krise gestoppte Produktion schon in der kommenden Woche wieder anlaufen lassen. Rund 27 000 Beschäftigte sollen laut Boeing die Arbeit wieder aufnehmen. Die Aktie zog vor dem Handelsstart um 11 Prozent an. Die Anteile des Zulieferers Spirit Aerosystems profitierten mit plus 11,6 Prozent.

Im Dow stehen zudem die Aktien von Procter & Gamble im Blick und gewannen vorbörslich 0,4 Prozent. Der Konsumgüterkonzern überraschte im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal ergebnisseitig positiv. Zudem erwartet er in der Corona-Krise weiteres Umsatz- und Gewinnwachstum und hält an seiner Gewinnprognose für das bis Ende Juni laufende Gesamtgeschäftsjahr fest.

Apple dürften wegen einer aktuell ausgesprochenen Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Wirtschaft im Allgemeinen und einige Endmärkte von Technologieunternehmen seien beträchtlich, schrieb Analyst Rod Hall und senkte seine iPhone-Absatzprognose für 2021 deutlich. Im sehr freundlich erwarteten Gesamtmarkt gaben die Apple-Papiere vorbörslich um moderate 0,2 Prozent nach.

Auch die Aktien von Fedex und UPS legten vorbörslich zu, obwohl die britische Bank Barclays den US-Transportsektor wegen der Corona-Krise von "Neutral" auf "Negative" abgestuft und ihr Anlageurteil für die beiden Paketzusteller gesenkt hat. Fedex und UPS sollten zwar von Online-Bestellungen profitieren, ihre Margen dürften aber negativ beeinflusst werden, erwartet Analyst Brandon Oglenski. Fedex, abgestuft auf "Equal-weight" stiegen dennoch um 2,5 Prozent, UPS gewannen trotz ihres auf "Underweight" gesenkten Urteils 1,2 Prozent.

Um 5,3 Prozent erholten sich zugleich die Papiere von Uber vorbörslich. Die Coronavirus-Krise sorgt für ein Milliarden-Loch in der Bilanz des Fahrdienst-Vermittlers, wie dieser am Vortag bekannt gab. Die Milliarden-Abschreibungen werden auf Minderheitsanteile fällig, die Uber an anderen Unternehmen hält. Die Jahresprognose wurde zurückgezogen. Anleger hatten allerdings wohl Schlimmeres befürchtet./ck/jha/

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