Aktien New York: Leichte Verluste - Fed dürfte Anleihenkäufe reduzieren

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine weniger expansive Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) hat die Wall Street am Mittwoch etwas belastet. Der Leitindex Dow Jones Industrial weitete im frühen Handel seine jüngsten Verluste etwas aus und gab um 0,14 Prozent auf 35 495,45 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,19 Prozent auf 4625,29 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,61 Prozent auf 15 817,92 Punkte nach unten.

Im späten Handel wird sich Fed-Chef Jerome Powell unter anderem zu Wachstum und Inflation äußern. Im Blick der Märkte steht das Anleihekaufprogramm der Notenbank, das in der Corona-Krise zur Stützung der Konjunktur aufgelegt wurde. Ökonomen erwarten, dass die Notenbank bei der Drosselung der monatlichen Käufe rascher als bisher vorgesehen vorgehen wird - trotz anhaltender Pandemiesorgen rund um die Omikron-Variante des Coronavirus. In der Folge könnte die Fed die Leitzinsen im kommenden Jahr früher als bisher erwartet erhöhen, was festverzinsliche Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver machen würde.

"Die zentrale Frage ist, wie stark die Fed gegen die immer weiter steigende Inflation ankämpfen will", sagte Stratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Es gehe um das Tempo der Drosselung der Anleihekäufe und darum, wie oft und wann die Fed die Zinsen anhebt. "Überzieht die Fed mit ihren Maßnahmen, dürfte dies negativ vom Aktienmarkt aufgenommen werden". Sollte es andererseits an Entschlossenheit zur Bekämpfung der Teuerung fehlen, wäre auch das ein negatives Signal, da dann die Inflationsangst am Markt die Oberhand behalten würde. "Es ist und bleibt eine Gratwanderung der Fed".

Derweil steigerte der US-Einzelhandel seine Umsätze im November im Monatsvergleich insgesamt nur moderat. Die Erlöse der Kaufhausketten sackten sogar deutlich ab. Damit büßten die Aktien der Branchenvertreter Macys , Kohls und Nordstrom zwischen rund vier und mehr als ein Prozent ein.

Positive Nachrichten kamen von Eli Lilly : Der Pharmakonzern wird dank der Geschäfte mit Corona-Antikörpern optimistischer für das laufende Jahr. Damit zogen die Anteilsscheine an der S&P-500-Spitze um fast zehn Prozent an.

Im Kielwasser dessen setzten die Papiere von Pfizer ihre Rekordjagd fort und gewannen zuletzt gut vier Prozent. Der US-Pharmakonzern hatte am Vortag zusätzliche Studiendaten zu dem Medikament Paxlovid gegen Covid-19 vorgelegt. Laut Pfizer senkt das Mittel bei Hochrisikopatienten das Risiko eines Krankenhausaufenthaltes oder eines tödlichen Krankheitsverlaufes deutlich./la/jsl

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