Amazon: „No Time to Die“ – übernimmt Prime Hollywood-Ikone MGM inklusive neuen James Bond Film?
Der Internet-und Streaming-Riese soll an einem der bedeutendsten Filmstudios Amerikas interessiert sein – Metro-Goldwyn-Mayer (kurz MGM). Die Filmschmiede zählt zu den 5 Studios, welches die Gründungszeit Hollywoods prägten. Zahlreiche Stars fanden hier ihre Heimat bei MGM. Einer der größten Kassenschlager des Filmstudios ist James Bond. Ermittelt der Geheimagent schon bald auf Amazon Prime?
Der Geheimdienst ihrer Majestät bekommt nichts raus
Ob Amazon und MGM zusammenfinden, ist noch unklar. Beide Parteien wollen sich bisher nicht weiter dazu äußern. Diversen Quellen zufolge gehe es aber um einen neun Milliarden Dollar Deal. Für das Internet-Versandhaus mit Streamingdienst würde ein Kauf neue Stärke bedeuten, mit der es sich gegen Konkurrenten wie Netflix und Disney+ besser behaupten könnten.
Die Filmemacher mit dem Löwen im Logo könnten durchaus schwach werden. Die seit der Pandemie geschlossenen Kinos brachten für das Unternehmen aus Los Angeles große Herausforderungen mit sich. Da die Filmsäle aktuell nicht besuchbar sind, wurde der Kinostart des neuen James Bond, der ursprünglich für November 2020 geplant war, immer wieder verschoben. Greift Amazon tatsächlich zu, könnte der neue Bond-Film „No Time to Die“ auch zuerst beim Streamingdienst Prime laufen. Amazon investiert mittlerweile viel Geld in Eigenproduktionen sowie den Erwerb von Lizenzen. Im vergangenen Jahr steigerte der Bezos-Konzern die Ausgaben von 7,8 auf 11 Milliarden Dollar. Amazon ist allerdings nicht der erste Streaming-Anbieter, der bei MGM anklopft
Gutes hat seinen Preis
Im vergangenen Jahr soll bereits der Platzhirsch Netflix Interesse an dem neuen Bond-Film gezeigt haben. Dem Streamingdienst schienen aber die Kosten dafür zu hoch zu sein. Jetzt scheint Amazon sein Glück zu probieren, um 007 in den Prime-Bereich zu holen. Mittlerweile dürfte Metro-Goldwyn-Mayer etwas von seiner beharrlichen Position abrücken. Der Filmtitel James Bond steht zwar für Blockbuster und hat sich international über Jahrzehnte einen Namen gemacht, allerdings kann sich MGM wohl auch nicht erlauben den Starttermin unendlich nach hinten zu verschieben. Zudem könnte MGM, im Gegensatz zu den anderen Hollywood-Filmstudios, dann auf die Marketingmaschine von Amazon zurückgreifen.
Starke Zahlen bei Amazon sprechen für sich
Der Milliardenkonzern hat jedenfalls die Mittel, dass Filmstudio zu übernehmen, fördern und noch Größeres aufzubauen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres hat Amazon 8,1 Milliarden Dollar verdient. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze um 44 Prozent und knackten zum zweiten Mal in Folge die Schallmauer von 100 Milliarden Dollar. Zu verdanken hat der amerikanische Online-Händler dies der gestiegenen Nachfrage von Onlineshopping und Entertainment. Über 200 Millionen Nutzer hat Amazon Prime inzwischen. Und die Streamer sind hungrig nach mehr: Der neue James Bond könnte die Zahl weiter rasant steigen lassen.
Prime-Kunden sind Gold wert
Den Streamingdienst von Amazon mit Netflix oder Disney+ zu vergleichen hinkt etwas. Für Amazon sind die Prime-Kunden mit der wichtigste Schatz im Konzern. Im Durchschnitt geben sie mehr aus als normale Kunden und sie zahlen für ihre Mitgliedschaft. Daher versucht Amazon Prime immer attraktiver zu gestalten, um mehr Mitglieder zu gewinnen. Zuletzt waren es weltweit über 200 Millionen. Sollte 007 jetzt noch zu Prime wechseln, dann dürfte das mit Sicherheit weitere Kunden anlocken. Besonders, wenn der neue Film zuerst bei Amazon zu sehen ist.
Anleger schwer zu begeistern
Ein Übernahme von MGM dürfte sich mit Sicherheit für Amazon lohnen und neue Prime-Kunden anlocken. Bei den Eigenproduktionen hätte Amazon einen weiteren Trumpf in der Hand und könnte auch ins Kinogeschäft einsteigen. Langfristig gesehen würde dieser Schritt daher mehr als Sinn machen.
Für Anleger, die genauso langfristig denken, könnten die Amazon-Papiere daher interessant werden oder bleiben. Nach dem guten Lauf in 2020 gönnt sich die Aktie eine Auszeit und tritt auf der Stelle. Aber vielleicht bringt James Bond ja den Kurs wieder in Schwung.
Von Ricarda Rasmussen / Markus Weingran
Mit Material von dpa-AFX
Foto: Kraft74 / shutterstock.com
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