ANALYSE: Schwere Rezession dürfte Erholung des Dax bremsen - DZ Bank

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die DZ Bank ist angesichts der Corona-Krise etwas vorsichtiger geworden mit Blick auf den deutschen Aktienmarkt. Bis Ende des Jahres dürfte der Dax voraussichtlich bei 11 200 Punkten stehen, hieß es am Mittwoch in einer Studie. Bislang war die Bank von 11 500 Punkten zum Jahresende ausgegangen. Auch in den ersten sechs Monaten des kommenden Jahres werde die Erholung wohl etwas moderater verlaufen.

"Wir sind in die wahrscheinlich schwerste Rezession der modernen Geschichte

eingetreten", schrieb Analyst Christian Kahler. Die Gewinne der Dax-Konzerne könnten 2020 um 50 bis 80 Prozent einbrechen. Und damit deutlich stärker als in zurückliegenden Rezessionen, als sie im Schnitt um 35 Prozent gefallen seien.

Der künftige Kursverlauf hänge stark vom Verlauf der Corona-Pandemie ab. Auslöser für Kursausschläge gebe es viele: Einsparungen der Unternehmen, Entlassungen, Insolvenzen und Liquiditätsengpässe seien nur einige der Risiken. Hinzu kämen Kreditausfälle, gekürzte Dividenden und Aktienrückkäufe, enttäuschende Rettungsprogramme - "und die Angst vor einer Rückkehr der Corona-Pandemie", so Kahlert.

Nehme man frühere Markteinbrüche zum Maßstab, so könnte der Dax bis auf 8500 bis 8000 Punkte zurückfallen. Die große Unbekannte sei gegenwärtig, wann sich die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder normalisieren. Die Staaten und Notenbanken wirkten mit ihren Hilfsprogrammen unterstützender als jemals zuvor. "Wahrscheinlich werden die Programme den Aktienmärkten tatsächlich wieder auf die Beine helfen", prognostizierte Kahlert. Dann könnten sich die eingebrochenen Kurse vom Frühjahr 2020 nachträglich als gute Einstiegschance erweisen./bek/tih/jha/

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