Anleihen: Deutsche gefragt – italienische unter Druck

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Nach der Fed-Sitzung am Donnerstag steht wohl fest, dass Jerome Powell im Dezember die nächste Zinserhöhung verkünden wird. Auf dem Devisenmarkt lässt diese Vermutung schon den Dollar auf breiter Front stärker werden. Bei den Anleihen macht sich der künftige Kurs der amerikanischen Notenbank auch bemerkbar.

Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag im Kurs zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,24 Prozent auf 159,74 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 0,43 Prozent. In Italien stiegen dagegen die Renditen, ebenso in Griechenland. Diese haben sich in letzter Zeit häufig im Fahrwasser italienischer Papiere bewegt.

Deutsche Anleihen waren gefragt, weil die Stimmung an den Börsen durch die US-Geldpolitik belastet wurde. An den Aktienmärkten sorgten Erwartungen weiterer Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Federal Reserve für schlechte Stimmung. Am Donnerstagabend hatte die Fed ihren Leitzins zwar unverändert zwischen 2,0 und 2,25 Prozent belassen. Sie signalisierte aber weitere Anhebungen in der Zukunft. Höhere Zinsen hemmen in der Regel die wirtschaftliche Aktivität, was auf den Börsenkursen lasten kann.

Italienische Staatsanleihen wurden einmal mehr durch die Debatte über den Staatshaushalt für kommendes Jahr belastet. Jüngste Äußerungen aus der italienischen Regierung deuten nicht drauf hin, dass sich das Land auf seine Kritiker zubewegt. Die Haushaltspolitik ist zwischen Italien und der EU-Kommission strittig, weil die neue italienische Regierung von Zusagen der Vorgängerregierung abweichen will.

Vor dem Wochenende stehen in den USA einige Wirtschaftszahlen an. Es werden Preisdaten und die Konsumstimmung der Uni Michigan erwartet.

Onvista/dpa-AFX

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