Anschlag mit bewaffneter Drohne auf US-Basis im Nordirak

Reuters · Uhr

Erbil (Reuters) - Im Nordirak ist erneut ein Anschlag auf den US-Stützpunkt in der Nähe des internationalen Flughafens in Erbil verübt worden.

Mit einer bewaffneten Drohne sei gezielt Sprengstoff auf die US-Militärbasis abgeworfen worden, teilte das Innenministerium der autonomen kurdischen Regionalregierung am Mittwoch mit. Es gab keine unmittelbaren Berichte über Opfer. Die Bundeswehr bestätigte die Explosion im Bereich des Flugplatzes Erbil. "Alle deutsche Soldatinnen und Soldaten der #BundeswehrimEinsatz seien wohlauf", hieß es auf dem offiziellen Account auf Twitter https://twitter.com/Bw_Einsatz/status/1382434852075667462. Es war der erste bekannte Einsatz einer bewaffneten Drohne gegen die US-Streitkräfte in Erbil. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Kurz vor dem Anschlag seien drei Raketen auf einem türkischen Stützpunkt im Westen der Stadt abgefeuert worden, erklärte das türkische Verteidigungsministerium. Eine habe dort eingeschlagen und einen Soldaten getötet, die zwei weiteren Raketen hätten ein nahe gelegenes Dorf getroffen und einen Jungen verwundet. Nach Angaben des Ministeriums sei eine bewaffnete Drohne abgeschossen und "notwendigen Maßnahmen" ergriffen worden.

Die Türkei hat sowohl als Teil eines NATO-Kontingents als auch zur Bekämpfung kurdischer Separatisten Truppen im Nordirak stationiert. Die vom Iran unterstützten Milizen lehnen sowohl die Anwesenheit der Vereinigten Staaten als auch der Türkei ab und fordern einen vollständigen Abzug aller ausländischen Truppen.

Im Februar wurde dieselbe US-geführte Militärbasis in der Nähe des internationalen Flughafens von Erbil von Raketen getroffen, wobei ein nicht-amerikanischer Auftragnehmer, der mit dem US-Militär zusammenarbeitet, getötet wurde. Die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten hatte sich verschärft, seit die USA während der Amtszeit von Donald Trump Anfang Januar 2020 gezielt den iranischen Top-Kommandant Kassem Soleimani bei dessen Besuch im Irak getötet hatte. Als Reaktion hatte der Iran von den USA genutzte Militärstützpunkte im Irak angegriffen.

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