Apple: Ein neues Abo-Modell für das ganze Apple-Universum, hauseigene Chips und eine gepimpte Smartwatch – für eine neue Kurs-Euphorie reicht das aber nicht

onvista · Uhr

Eine neue Version des Flaggschiffs von Apple, dem iPhone, wurde zwar wie bereits bekannt nicht präsentiert, jedoch hat Apple heute Abend bei der Online-Präsentation einige Neuheiten präsentiert. Unter anderem den neuen, hauseigenen Chip, der in den neuen iPad-Modellen verbaut wird, eine verbesserte Smartwatch und vielleicht das Interessanteste, ein neues Abo-Modell.

Für eine Neuentfachung der Kurs-Euphorie hat die Präsentation der neuen Features und Modelle dennoch nicht gereicht. Der Kurs notiert derzeit im späten US-Handel mit einem Minus von 0,5 Prozent bei etwa 114 Dollar. Damit lässt sich der seit Anfang September eingeleitete Abwärtstrend vorerst nicht stoppen.

Die Neuheiten im Überblick

Apple will sich mit  den neu vorgestellten Abo-Angeboten stärker im Alltag der Nutzer seiner Geräte verankern. Der iPhone-Konzern bündelt dafür erstmals mehrere Dienste in günstigeren Paketen und steigt auch ins Geschäft mit Online-Trainings ein. Bei seiner erfolgreichen Computer-Uhr verstärkt Apple zugleich den Fokus auf Gesundheit und Fitness. Die neue iPhone-Generation, die sonst im September erscheint, kommt dieses Jahr unterdessen einige Wochen später.

Das Kombi-Abo Apple One hat mehrere Preisstufen, wie Apple bei der Online-Präsentation am heutigen Dienstag ankündigte. Dass der Konzern darin stets seine Musik-, Video- und Spiele-Angebote zusammenführt, könnte das Streaming-Geschäft insgesamt stärker in diese Richtung drängen – nachdem bereits Amazon mit seinem Prime-Service auf ein ähnliches Modell setzt.

Ein Abo für die ganze Apple-Erfahrung

Für 14,95 Euro bekommt man bei Apple zusätzlich zu Musik, Video und Spielen von Apple Arcade 50 Gigabyte Online-Speicher für einen Nutzer. Für 19,95 Euro sind es 200 Gigabyte für bis zu sechs Familienmitglieder. Die dritte Preisstufe, die neben dem maximalen Online-Speicher von 2 Terabyte auch das Zeitungs- und Magazinabo Apple News+ und den neuen Dienst Fitness+ einschließt, wird es in Deutschland zunächst nicht geben, weil sie hierzulande vorerst nicht eingeführt werden. In den USA kostet Apple One Premier 29,95 Dollar im Monat. Fitness+, wo es wöchentlich neue Trainings-Anleitungen in Verbindung mit der Apple Watch geben soll, kostet allein 9,99 Dollar im Monat. Das Angebot wird allerdings neben den USA zunächst nur in Großbritannien, Irland, Kanada, Australien und Neuseeland eingeführt.

Die Apple-Watch wird nochmal richtig aufpoliert

Die am Dienstag vorgestellte neue Apple Watch Series 6 kann nun auch den Sauerstoff-Gehalt des Bluts ermitteln. Der Wert gilt als ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Apple ermittelt ihn mit Hilfe eines neuen Sensors, der rotes und infrarotes Licht nutzt und die Farbe des Blutes erkennt.

Apple hält seit dem Verkaufsstart der ersten Apple Watch 2015 eine führende Position im Geschäft mit Computer-Uhren. Das Weihnachtsquartal ist traditionell besonders wichtig für den Absatz. Deshalb wurden neue Modelle zuletzt stets im Herbst vorgestellt.

Die neue Apple Watch Series 6 bekommt auch einen neuen Chip, der bei zu 20 Prozent schneller sein soll und weitere Gehäusefarben. Zugleich bietet der Konzern erstmals auch ein günstigeres neues Modell an, die Apple Watch SE, mit weniger Funktionen an. Sie wird in Deutschland mit der gesenkten Mehrwertsteuer ab 291,45 Euro verkauft, während die Series 6 ab 418,15 Euro kostet. Damit erschwert Apple Konkurrenten wie Samsung, Huawei und Fitbit die Aufholjagd.

Apples hauseigener Chip kommt

Da die neue iPhone-Generation in diesem Jahr erst später kommt, zieht der neueste Apple-Prozessor als erstes ins am Dienstag vorgestellte iPad Air ein. Das Chip-System A14 Bionic wird erstmals mit Strukturbreiten von 5 Nanometern gefertigt – wodurch eine höhere Leistung auf gleicher Fläche möglich ist. Unterdessen tut sich der langjährige Chip-Primus Intel schwer bei dem Übergang zu niedrigeren Strukturbreiten. Das neue iPad Air hat jetzt einen deutlich kleineren Rahmen um das Display ähnlich wie das teurere iPad Pro. Es bietet erstmals in einem Apple-Gerät einen Fingerabdruck-Scanner im Power-Knopf – was gerade in der Pandemie-Zeit, in der man oft eine Maske trägt, problemloser sein kann als Entsperren per Gesichtserkennung.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Songquan Deng / Shutterstock.com

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