Ausweitung der Testpflicht in Frankreich wohl ab zweiter Augustwoche

dpa-AFX · Uhr

PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs Regierung plant die Ausweitung der Nachweispflicht über einen negativen Corona-Test, eine Impfung oder eine Genesung nun erst zum 9. August. Das gab Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch in Paris bekannt. Ursprünglich war die Verschärfung der Hygienevorschriften für den Besuch von Bars, Cafés und Restaurants sowie Fahrten mit Fernzügen und Reisebussen zum Monatsanfang vorgesehen gewesen. Der von Premierminister Jean Castex eingeschaltete Verfassungsrat will sich jedoch erst am 5. August zu den beschlossenen Regelungen äußern.

Die von Staatschef Emmanuel Macron angekündigten strengeren Corona-Regeln sind in Frankreich umstritten. Landesweit mehr als 160 000 Menschen gingen am vergangenen Wochenende inmitten der Urlaubssaison dagegen auf die Straße. Die Mobilisierung für erneute Proteste am kommenden Samstag läuft. Erst zu Beginn der Woche hatte das französische Parlament das Gesetz gebilligt, das die Ausweitung der Nachweispflicht sowie eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal festschreibt.

Frankreich kämpft derzeit gegen eine vierte Corona-Welle. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche kletterte in einzelnen Gegenden auf mehr als 400, wie Attal sagte. In den französischen Überseegebieten Guadeloupe, Saint-Martin und Saint-Barthélemy soll ab Donnerstag der Gesundheitsnotstand gelten.

Dank der Impfung könnte man eine schlimme Welle der Krankenhauseinlieferungen dennoch verhindern, sagte Attal, wenn der jetzige Rhythmus beibehalten werde. Derzeit gebe es infolge von Macrons Ankündigungen einen "Impfboom". Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der rund 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Frankreichs vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Mehr als 60 Prozent erhielten mindestens eine Impfdosis./rbo/DP/ngu

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