Banken-Sektor im Aufwind – Fusionsgespräche in Spanien treiben die ganze Branche an

onvista · Uhr

Der Banken-Sektor ist eine der Branchen, die seit der Corona-Krise besonders leidgeprüft sind. Im heutigen Markt gibt es jedoch positive Nachrichten, die den gesamten Sektor angetrieben haben. Im Detail geht es um Fusionsgespräche zweier spanischer Banken.

Sowohl das staatlich gestützte Geldinstitut Bankia als auch Konkurrent CaixaBank bestätigten Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss zu einem neuen nationalen Marktführer. Bei Analysten stießen die Überlegungen auf ein positives Echo.

Die Aktien von Bankia schossen bis auf 1,39 Euro hoch, was den höchsten Stand seit Anfang März bedeutete – zuletzt verbuchten sie ein Plus von knapp 28 Prozent auf 1,32 Euro. Bei der CaixaBank reichte es für einen Kurssprung von fast 14 Prozent.

STXE 600 Banks klettert deutlich

Auch europaweit waren Bankenaktien gefragt. In der Stoxx-600-Übersicht war der entsprechende Branchenindex mit einem Anstieg um 2,7 Prozent Spitzenreiter. Die Deutsche Bank und die Commerzbank führten mit Kurszuwächsen von knapp fünf beziehungsweise fast sieben Prozent die Gewinnerlisten in Dax und MDax an. Im EuroStoxx 50 waren Titel wie die spanischen Branchenvertreter BBVA und Santander, die bisher den dortigen Markt dominieren, sowie die französischen Konkurrenten Societe Generale und BNP Paribas ganz vorne zu finden.

Langfristig bleibt der Banken-Sektor trotzdem im tiefen Tal seit dem Crash und konnte nicht an de starke Erholungsbewegung der meisten anderen Branchen anknüpfen.

Details zu den Gesprächen

Bei den Gesprächen gehe es um eine mit Aktien bezahlte Fusion, erklärte die in Barcelona ansässige CaixaBank. Es sei aber noch keine Einigung erreicht worden. Vom Madrider Konkurrenten Bankia hieß es, die Gespräche hätten vorläufigen Status. Ein Zusammenschluss beider Banken würde faktisch eine Übernahme von Bankia durch die deutlich größere CaixaBank bedeuten – das belegen auch die unterschiedlich hohen Kursgewinne.

Analysten positiv überrascht

Bankenexperte Benjie Creelan-Sandford vom Analysehaus Jefferies zeigte sich von den Fusionsgesprächen überrascht. Er sieht in einem Zusammengehen ein hohes Einsparpotenzial. So lägen 80 Prozent der Bankia-Filialen weniger als einen Kilometer von der nächsten Geschäftsstelle der CaixaBank entfernt. Andererseits dürfte die Fusion aber einiges Kapital absorbieren. Eine Analystin ergänzte, dass die Führungsposition der CaixaBank im Versicherungsbereich und die starke Kapitalausstattung von Bankia gut zueinander passen würden.

Einem Bericht der Zeitung „El Confidencial“ zufolge würde der Staat an dem fusionierten Institut rund 14 Prozent halten. Spanien hatte Bankia 2012 wegen der hohen Last von faulen Immobilienkrediten mit vielen Milliarden gerettet. Bis 2021 muss die Regierung ihre Anteile (knapp 62%) wieder loswerden. Das Wirtschaftsministerium teilte mit, dass der staatliche Rettungsfonds Frob einen möglichen Zusammenschluss der Bankia mit der Caixabank prüfen werde.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Anton Violin / Shutterstock.com

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