BAT, Altria & Co.: Die Lage ist ernst – überwiegt jetzt das Risiko oder die Dividendenchance?

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Mit den Aktien von Altria, British American Tobacco und weiteren Zigarettenproduzenten geht es nicht erst seit dem Coronavirus bergab. Nein, eigentlich schlagen sich die Tabakriesen sogar recht solide in dieser durchwachsenen Zeit. Ein Aspekt, der womöglich auf die günstigen Bewertungen durch die Korrektur im Vorfeld zurückzuführen ist.

Dennoch bleibt die Lage angespannt: Der Widerstand der westlichen Gesundheitspolitik wächst und wächst. Und hat jetzt womöglich mit einem EU-weiten Verbot einen weiteren Höhepunkt erreicht.

Aber wie agieren Investoren jetzt richtig? Überwiegen die Chancen dieser historisch eigentlich zuverlässigen Dividendenzahler? Oder sollte man das Risiko höher bewerten? Fragen, die jetzt womöglich aktueller sind denn je.

Das Aus der Menthol-Zigaretten als Warnschuss?

Generell verdichten sich seit Jahren die Anzeichen dafür, dass die Probleme dieser Industrie alles andere als weniger werden. Die Preise für Zigaretten und andere Tabakwaren werden seit Jahren immer höher. Zudem werden Verbote diskutiert. Außerdem wird versucht, das Rauchen aus dem Alltag zu verbannen. Schritte, die teilweise bereits erfolgreich waren. Der blaue Dunst ist inzwischen aus eigentlich allen öffentlichen, geschlossenen (räumlich gesehen) Einrichtungen verbannt worden.

Jetzt können wir einen weiteren Vorstoß diskutieren: Seit dem 20. Mai gilt das generelle Verbot von Menthol-Zigaretten in der EU. Der „frische“ Geschmack würde dabei die Risiken des Tabakkonsums übertünchen, so sinngemäß die Argumentation der Gesundheitsschützer. Auch mit weiteren Aromen ist jetzt endgültig Schluss, was einen Nebenindustriezweig der Zigarettenindustrie jäh zu einem Ende kommen lässt.

Ist das ein Warnzeichen? Werden weitere Einschränkungen in der Tabakindustrie folgen? Grundsätzlich scheint das nicht abwegig. Der Trend geht schließlich immer weiter dazu, der Zigarettenindustrie die kalte Schulter zu zeigen, und womöglich könnte das erst die Spitze des Eisbergs sein.

Aber sollte man nicht die Chance in den Vordergrund rücken?

Die jetzt womöglich interessantere Fragestellung ist allerdings, ob die Risiken die Chancen nicht wert sein könnten. Immerhin sind die Bewertungen der Zigarettenhersteller mit ihren zuverlässigen, starken Dividendenrenditen sehr günstig. British American Tobacco kommt derzeit beispielsweise auf eine Dividendenrendite in Höhe von 6,78 %, Altria sogar auf 8,89 %. Bei inzwischen (fast) adeligen Auszahlungen ist das natürlich eine bemerkenswerte Ausgangslage.

Zumal hier auch die operativen Zahlenwerke weiterhin auf Konstanz schließen lassen. Abschreibungen haben Altria zwar zuletzt einige Verluste eingebrockt. Bereinigt zeigen sich die Quartals- und Jahreszahlen jedoch weitgehend stabil. Wobei insbesondere British American Tobacco aus Sicht der Ergebnisse einzelner Aktien sogar ein moderates Wachstum vorweisen konnte.

Die Kernfrage ist und bleibt allerdings: Wie gigantisch werden die Einschränkungen noch werden? Sollten weitere Restriktionen wahrscheinlicher werden, könnte das zukünftig auch operative Einbußen nach sich ziehen. Zigarettenproduzenten wie British American Tobacco oder auch Altria sind daher nicht mehr zu 100 % ihres eigenen Glückes Schmied. Ja, nicht einmal mehr die maßgeblichen Preisgestalter ihrer Produkte.

Chancen und Risiken definitiv vorhanden!

Aktien von British American Tobacco, Altria und Co. können daher eine große Chance beinhalten. Speziell die Dividenden sind noch immer ein Attraktivitätskriterium und sofern der operative Alltag zumindest beständig bleibt, spricht wenig gegen eine Fortsetzung dieser beeindruckenden Historien.

Allerdings gilt es die Kritik und die weiteren möglichen Einschränkungen im Auge zu behalten. Das könnte einen sehr starken Einfluss auf die zukünftigen Zahlenwerke besitzen, wenn es hart auf hart käme.

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Vincent besitzt Aktien von British American Tobacco. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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