Bauern halten sich mit Investitionen weiter zurück

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Viele deutsche Landwirte halten sich laut einer Befragung mit Investitionen weiter zurück. Für die kommenden sechs Monate planen dies 29 Prozent, wie die Umfrage im Auftrag des Bauernverbands ergab. Das Volumen liegt mit vier Milliarden Euro knapp unter Vorjahresniveau. Weniger investiert werden soll demnach besonders in neue Ställe. Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte: "Nicht nur die Verbreitung des Coronavirus, sondern vor allem die Verschärfung der Düngeverordnung drücken die Stimmung der Landwirte."

Wirtschaftliche Einschätzungen zur Corona-Krise fallen laut der Umfrage gemischt aus. Mit Absatzproblemen für ihre Produkte rechnen demnach 32 Prozent der befragten Landwirte, 47 Prozent sehen das nicht. Dass sie aufgrund der Krise in den nächsten Monaten auf Liquiditätskredite angewiesen sein könnten, befürchten fünf Prozent. Den Weg für umstrittene strengere Düngeregeln zum Grundwasserschutz auf Druck der EU hatte der Bundesrat Ende März freigemacht. Für die Umsetzung wichtiger Teile der Verordnung bekommen Bauern und Länder wegen der Corona-Krise mehr Zeit als zunächst geplant.

Insgesamt fallen laut der Konjunktur-Umfrage die Einschätzungen der aktuellen und künftigen wirtschaftlichen Lage nun wieder etwas besser aus als in einem Stimmungstief im Dezember 2019. Für die Analyse befragte das Institut Produkt + Markt im März 853 Landwirte. Im Lauf der Befragung bis Anfang April hätten sich die Beurteilungen angesichts der Corona-Krise merklich verschlechtert, hieß es./sam/DP/fba

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