Bike24-IPO – weshalb du lieber die Finger davon lässt!

Fool.de · Uhr

Ich verbringe viel Zeit auf dem Mountainbike. Aktuell leidet auch die Anzahl meiner Artikel auf Fool.de unter diesem Umstand. Ich kaufe daher auch immer wieder Ersatzteile, Zubehör und Bekleidung. Daher kenne ich auch den Onlineshop von Bike24. Der Fahrradhändler hat kürzlich den Börsengang gewagt.

Ich habe die Geschäftszahlen kurz überflogen und man kann daraus durchaus eine Wachstumsstory ablesen. Die Fahrradbranche hat während Corona einen Boom erlebt. Die Menschen sind, auch durch die Hochkonjunktur bei E-Bikes, bereit, für Fahrräder immer mehr Geld auszugeben. Trotzdem werde ich keine Aktien von Bike24 erwerben.

Kaum regelmäßig wiederkehrende Umsätze

Ich erkenne kein Alleinstellungsmerkmal bei Bike24. Der Onlinehändler ist einer unter vielen. Der Schwerpunkt liegt wie bei vielen anderen Konkurrenten weniger auf dem Verkauf  von Kompletträdern, sondern auf Ersatzteilen, Zubehör und Bekleidung. Ich habe auch bereits bei dem Unternehmen gekauft. Ausschlaggebend dafür war allerdings der Preis für einzelne Produkte. Hier ist mal Bike24 besser, mal ein anderer Laden.

Im Gegensatz zu einem Tierbedarfshändler wie Zooplus sind die Käufe in der Fahrradbranche, abgesehen von einigen Verschleißteilen, auch nicht wiederkehrend. Durch das Fehlen dieser wiederkehrenden Umsätze und den wesentlichen Bestandteil von Bekleidung in den Erlösen hat das Unternehmen sicher mit einer höheren Retourenquote zu kämpfen.

Es stellt sich auch die Frage, ob der aktuelle Fahrrad-Hype nachhaltig ist. Ein Haustier ist auch nach Corona noch da, mit dem Fahrradfahren kann man jederzeit wieder aufhören. Sobald es mehr alternative Freizeitmöglichkeiten gibt, werden das in meinen Augen auch viele Menschen machen.

Netzwerkeffekte bei Bike24?

Laut Bike24 bietet das Unternehmen eine breitere Produktauswahl von mehr Herstellern als die fünf größten Konkurrenten. Mir ist das persönlich noch nicht aufgefallen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es einen riesigen Effekt hat, wenn Bike24 einen kleinen Hersteller von handgemachten Felgen überzeugt, an Bike24 zu liefern. Das ist nicht vergleichbar mit einem Unternehmen wie Farfetch, das sich als Plattform für Anbieter von Luxusmode etabliert hat.

Das Fehlen von Eigenmarken wie bei Zooplus oder Farfetch macht Bike24 auch anfällig für die große Gefahr im E-Commerce. Damit fehlt Bike24 eine wichtige Möglichkeit, um sich von Amazon zu differenzieren. Laut einer Exklusivstudie des Handelsforschungsinstituts IFH für das Handelsblatt wickelt Amazon mehr als die Hälfte des deutschen Onlinehandels ab. Es ist daher in meinen Augen nur eine Frage der Zeit, bis Anbieter, die sich nicht ausreichend differenzieren, von dem amerikanischen Riesen verdrängt werden.

Bei der Bike24-Aktie sehe ich deutliche Kritikpunkte, weshalb ich auch nicht investieren werde.

Der Artikel Bike24-IPO - weshalb du lieber die Finger davon lässt! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Amazon, Zooplus und Farfetch. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und empfiehlt Farfetch Limited und Zooplus, sowie die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.

Motley Fool Deutschland 2021

Foto: Getty Images

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