Bill Ackman: „Omikron-Variante könnte sich als bullisch für die Märkte herausstellen“

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Der Markt reagiert bisher volatil auf die neue Coronavirus-Variante Omikron. Nach einem Abverkauf kurz nach dem Bekanntwerden des Ausbruchs in Südafrika und ersten gemeldeten Fällen in anderen Teilen der Welt konnten sich die Märkte zu Beginn dieser Woche vorerst wieder fangen, nur um im heutigen Handel erneut abzutauchen. Die Sorge der Anleger ist klar: Neue Lockdowns, neue Einschränkungen für die Unternehmen und das öffentliche Leben und entsprechend negative Auswirkungen auf die Geschäfte.

Der prominente US-Investor und Gründer und CEO von Pershing Square Capital Management, Bill Ackman, hat jedoch jüngst die These geäußert, dass sich die neue Variante am Ende als bullisch für die Finanzmärkte herausstellen könnte - unter der Bedingung, dass sich die Symptome als mild herausstellen werden, wie bereits von ersten ärztlichen Aussagen bestätigt.

„Obwohl es noch zu früh ist, um endgültige Daten zu haben, deuten frühe gemeldete Daten darauf hin, dass das Omicron-Virus ‚leichte bis mittelschwere‘ Symptome (weniger Schwere) verursacht und leichter übertragbar ist“, sagte Ackman in einem Tweet am Sonntagabend. „Wenn sich dies als wahr herausstellt, ist dies für die Märkte bullisch und nicht bärisch.“

Ackmans Argument ist nachvollziehbar: Eine deutlich mildere Variante des Virus, die jedoch gleichzeitig deutlich ansteckender ist, könnte sich rasch ausbreiten und zur vorherrschenden Variante des Virus werden, was sich für den übergeordneten Verlauf der Pandemie als positiv herausstellen könnte. Auch bei einer teils geringen Impfbereitschaft könnte so eine Herdenimmunität aufgebaut werden, ohne dass mehr Menschen an dem Virus sterben.

So oder so profitieren könnten vor allem die Impfstoff-Hersteller, da die bisherigen Impfstoffe gegen diese Variante potenziell weit weniger wirksam sein könnten, wie der Chef des Impfstoffherstellers Moderna bereits in einem Statement verlauten ließ. Derzeit auf die Aktienmarktentwicklung mit Blick auf die Omikron-Variante zu spekulieren, bleibt jedoch extrem riskant, da es bisher schlicht zu wenig Daten zu der neuen Variante gibt. Entsprechend volatil dürften die Märkte vorerst bleiben.

Ackman und sein Investmentunternehmen sind bereits am Anfang der Corona-Krise ins Rampenlicht gerückt, da sie die Märkte früh geshortet haben und Milliardengewinne mit dem Crash im März 2020 machen konnten. Ackman hat seine Shortpositionen jedoch früh wieder aufgelöst und ist ins bullische Lager gewechselt. Zuletzt appellierte er an die US-Notenbank, die in der Krise bereitgestellte Unterstützung so schnell wie möglich wieder zurückzufahren und wieder in ein normales Zinsumfeld zurückzukehren.

onvista-Redaktion

Titelfoto: ffikretow@hotmail.com / Shutterstock.com

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