Biontech: Impfstoff noch in diesem Jahr zur Verfügung? – Britische Regierung will angeblich noch vor Weihnachten mit der Verteilung beginnen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Anfang der Woche hat der amerikanische Pharmakonzern Pfizer seine Quartalszahlen veröffentlicht. Die standen allerdings gar nicht so im Mittelpunkt. Die Anleger waren eher daran interessiert, wie der Stand der Dinge bei der Impfstoffforschung in Zusammenarbeit mit Biontech ist. Aber hier gab es keine Neuigkeiten.

Über die Wirksamkeit des potenzielen Impfstoffes hüllte Pfizer den Mantel des Schweigens. Der Konzern sei noch nicht bereit, Daten aus der fortgeschrittenen Studie des enwickelten COVID-19-Impfstoffkandidaten preiszugeben, teilte Pfizer am Dienstag mit.

Pfizer-Chef Albert Bourla hatte zwar vor einiger Zeit erklärt, dass Ende Oktober Daten veröffentlicht werden könnten. Allerdings hat das unabhängige Datenüberwachungskomitee, das über den Erfolg der Studie befinden wird, noch keine Zwischenergebnisse zur Wirksamkeit ermittelt.

Laut Times haben Pfizer/Biontech die Nase vorne

Der Corona-Impfstoff des Mainzer Biotechunternehmens und seines US-Partners könnte einem Medienbericht zufolge noch vor dem konkurrierenden Vakzin von AstraZeneca verfügbar sein. Das berichtet zumindest die Zeitung Times heute unter Berufung auf britische Regierungskreise. Die Regierung in London gehe davon aus, dass der Impfstoff noch vor Weihnachten verteilt werden könnte, heißt es in dem Bericht. Biontech und Pfizer hatten zuvor angekündigt, bei positiven Studienergebnissen den Zulassungsantrag für ihren Corona-Impfstoff Ende November einzureichen.

Pfizer und BioNTech gehören neben dem US-Unternehmen Moderna und der britischen AstraZeneca zum Kreis der führenden Pharmahersteller im Rennen um einen Impfstoff.

US-Experte  Fauci nicht so zuversichtlich

In den USA wird es nach Ansicht des renommierten Immunologen Anthony Fauci vor Januar keinen Corona-Impfstoff geben. Klinische Studien für zwei experimentelle Impfstoffe seien weit fortgeschritten, die Erteilung einer Notfallzulassung durch die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) sei jedoch nicht vor Januar zu erwarten, sagte Fauci am Mittwoch in einer Videoschalte mit dem Fachmagazin „Jama Network“. Fauci sagte, „es könnte Januar sein, es könnte später sein, das wissen wir nicht“.

Die am weitesten fortgeschrittenen klinischen Studien sind Fauci zufolge jene für die Impfstoffe des Biotech-Unternehmens Moderna und die Studie von Pfizer. Der Pharmariese arbeitet mit dem Mainzer Unternehmen Biontech zusammen. Für eine Notfallzulassung der FDA müssten die Daten der Hersteller die Verträglichkeit und die „anhaltende Wirksamkeit“ ihres Impfstoffs belegen, sagte Fauci.

Redaktion onvista / Reuters / dpa-AFX

Foto: Homepage Biontech

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