Boeing: Krise spitzt sich zu – Auch Deutschland sperrt den Luftraum für die 737 Max 8

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach zwei Abstürzen innerhalb weniger Monate wenden sich viele Airlines und Luftfahrtbehörden aus Furcht vor einem technischen Problem vom neuen Flugzeugtyp Boeing 737 Max 8 ab. Zuletzt hat die deutsche Luftfahrtbehörde den eigenen Luftraum für die betroffenen Boeing-Flugzeuige gesperrt. Damit bleibt etwa die Hälfte der rund 350 seit 2017 ausgelieferten Maschinen infolge des Flugzeugabsturzes in Äthiopien am Sonntag mit 157 Toten inzwischen am Boden. Ein Überblick:

Neben Deutschland haben mehrere Länder ein Startverbot gegen den Flugzeugtyp Boeing 737 Max 8 oder die gesamte Serie der 737 Max-Flieger verhängt. Darunter sind China, Indonesien, Großbritannien, Singapur, Australien, Malaysia und der Oman. Allein in China sind von dem Verbot knapp 100 Flugzeuge betroffen.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA, in deren Aufsichtsbereich 74 der Boeing 737 Max 8 im Einsatz sind, hat kein Startverbot ausgesprochen.

Seit Montag haben sich mehrere Fluggesellschaften entschieden, die Maschinen vorsichtshalber am Boden zu lassen. Mehr als 60 Flugzeuge vom Typ Boeing 737 Max 8 sind daher zeitweise nicht im Betrieb. Dazu gehören: Norwegian (18 Flugzeuge), der Reisekonzern Tui (15), die mexikanische Airline Aeroméxico (6), Aerolíneas Argentinas (5), Ethiopian Airlines (4), Cayman Airways (2) aus der Karibik, die südkoreanische Airline Eastar (2), die brasilianische Gol (7) und Südafrikas Comair (1).

Andere Airlines wie die US-Fluggesellschaften Southwest Airlines, American Airlines und auch die kanadische Air Canada halten bisher an den Flugzeugen fest.

Erste Hinweise auf Absturzursache

Die Piloten der in Äthiopien verunglückten Boeing 737 Max 8 haben der Flugsicherung kurz vor dem Absturz von Problemen berichtet, die Maschine unter Kontrolle zu halten. Das sagte der Vorstandsvorsitzende von Ethiopian Airlines, Tewolde GebreMariam, am Dienstag dem Nachrichtensender CNN. Welche Probleme es genau waren, blieb aber zunächst unklar. Ethiopian hatte bislang noch keine Details preisgegeben, was in den letzten Minuten im Cockpit passiert ist.

Der Airline-Chef sagte weiter, die am Montag gefundenen Flugschreiber würden nun zur Auswertung ins Ausland geschickt. Normalerweise werden sie ins Herstellerland geschickt, in diesem Fall die USA.

Anleger trennen sich weiter von der Aktie

Das Boeing-Papier legte bereits Montag in der Spitze einen historischen Sinkflug hin. Auch heute steht die Aktie unter Druck. Das Wertpapier verliert erneut über 6 Prozent.

onvista/dpa-AFX

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Foto: vaalaa/shutterstock

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