BP: Ölgigant spricht aus, was sich bislang kein Konkurrent getraut hat: „Zeitalter unablässig steigender Ölnachfrage ist beendet“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Viele Ölmultis arbeiten schon seit geraumer Zeit eher heimlich an einer Änderung ihr Zukunftsstrategie. So hat sich zum Beispiel der norwegische Ölmulti Statoil 2018 in Equinor umbenannt und das Geschäftsmodell auch in den „grüneren Bereich“ verschoben. Shell ist mit einer Tochterfirma ebenfalls schon etwas länger damit beschäftigt in der Wasserstoff-Branche Fuß zu fassen. Heute spricht BP das aus, was sich bislang kein Konzern aus der Branche getraut hat laut zu sagen: Die Zeiten eines stetigen Anstieges der Ölnachfrage sind vorbei!

Umdenken ist nötig

Als erster Branchengigant hat der Ölkonzern BP das Zeitalter der unablässig steigenden Ölnachfrage für beendet erklärt. Der Verbrauch werde vielleicht nie wieder auf das Niveau zurückkehren, das er vor dem Ausbruch der Corona-Krise erreicht hatte, hieß es im „Energie Ausblick 2020“ von BP, der in der Nacht zu Montag veröffentlicht wurde. Mit dieser Einschätzung steht der Konzern Beobachtern zufolge bislang noch weitgehend alleine da.

Selbst die optimistischste Schätzung für die nächsten zwei Jahrzehnte sieht die Nachfrageentwicklung laut Unternehmensangaben „weitgehend stagnierend“, da die Welt sich im Zuge der Energiewende immer mehr von fossilen Brennstoffen verabschiede. BP-Vorstandschef Bernard Looney hatte bereits im August angekündigt, fünf Milliarden US-Dollar jährlich in den Aufbau des Geschäfts mit erneuerbaren Energien zu investieren und die Öl- und Gasproduktion in den nächsten zehn Jahren um 40 Prozent zu senken. Die neue Unternehmensstrategie sieht zudem vor, den Netto-Kohlendioxid-Ausstoß des Konzerns bis spätestens 2050 auf null zu senken.

Von Markus Weingran

Foto: Jeff Whyte / shutterstock.com

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