Britische Fischer empört über Fischerei-Abkommen mit Norwegen
KINGSTON UPON HULL (dpa-AFX) - Britische Hochseefischer haben sich über die in einem Fischereiabkommen zwischen ihrem Land und Norwegen ausgehandelten Quoten für 2022 empört gezeigt. "Wir sind mehr als enttäuscht über dieses Ergebnis, wir sind total am Boden zerstört für unsere Crews", sagte Jane Sandell, Geschäftsführerin von UK Fisheries, dem Betreiber der größten britischen Trawlers "Kirkella". Die von den britischen Unterhändlern erzielten Quoten bezeichnete sie als "lächerlich". Für einen gewinnbringenden Betrieb sei das nicht ausreichend.
Die "Kirkella", die britische Fish-and-Chips-Shops im Alleingang mit zehn Prozent ihres Bedarfs versorgen könnte, liegt seit rund einem Jahr im nordenglischen Kingston upon Hull vor Anker. Durch den Austritt aus der EU hatte Großbritannien den über Brüssel ausgehandelten Zugang zu norwegischen Gewässern verloren. Die "Kirkella" ist darauf aber angewiesen. Nun müsse bei Verhandlungen mit Grönland ein besseres Ergebnis erzielt werden, mahnte Sandell.
Nachdem die Gespräche mit Norwegen über gegenseitigen Zugang zu den Fischerei-Gewässern zunächst gescheitert waren, präsentierten beide Seiten am Dienstag ein Abkommen. Die Abmachung biete "Chancen für die britische Flotte und sichert ein starkes Gleichgewicht, das sowohl der Fischindustrie als auch dem Schutz der Meeresumwelt dient", hatte die britische Fischerei-Staatssekretärin Victoria Prentis gelobt./cmy/DP/nas