Coronavirus Update: Deutschland verschärft Eindämmungsmaßnahmen – Mehrzahl der Geschäfte muss schließen – Versorgung ist gesichert!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Leer gefegte Nudel-Regale, Toilettenpapier Mangelware und hier und da sogar Verkaufsmengenbegrenzungen in den Geschäften: Die Auswirkungen der Coronaviruskrise auf den Lebensmittelhandel sind nicht zu übersehen. Dennoch geben Edeka, Rewe, Aldi und Co. Entwarnung. Die Warenversorgung in Deutschland sei trotz der erheblich gestiegenen Nachfrage gesichert, betonten die Handelsketten am Montag in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Sie plagt ein ganz anderes Problem.

Helfende Hände fehlen

Die Händler suchen händeringend Mitarbeiter zum Einräumen und Verkaufen der Ware. „Wer in unseren Märkten jetzt als Aushilfe tätig werden möchte, kann sich unkompliziert bewerben“, sagte Rewe-Chef Lionel Souque am Montag. Auch Edeka und Netto forderten Interessenten auf, sich direkt in der nächsten Filialen zu melden. Die Händler hoffen nicht zuletzt auf Studenten, die wegen der Schließung der Universitäten aktuell nichts zu tun haben. Die Gewerkschaft Verdi forderte, besondere Hilfsmaßnahmen für Beschäftigte von Super- und Drogeriemärkten. Sie müssten unverzüglich behandelt werden wie etwa Pflegekräfte oder andere Arbeitnehmer der kritischen Infrastruktur, sagte Verdi-Chef Frank Werneke. Die Arbeitnehmer seien an der Belastungsgrenze.

Immer mehr Geschäfte müssen schließen

Bund und Länder verschärfen ihren Kurs zur Eindämmung des Coronavirus immer weiter: Die Mehrzahl der Geschäfte in Deutschland muss schließen, gaben Bund und Länder am Montagnachmittag in einer gemeinsamen Erklärung bekanntgaben.

Unter anderem sind Lebensmittelgeschäfte davon aber ausgenommen. Mit dem Schritt soll ein einheitliches Vorgehen zur weiteren Beschränkung sozialer Kontakte im öffentlichen Bereich angesichts der stark steigenden Zahl an Corona-Erkrankten in Deutschland erreicht werden.

Betroffen sind weite Teile des Einzelhandels. Untersagt werden aber auch Gottesdienste und Vereinstreffen. Sportstätten müssen ebenfalls schließen. In Regierungskreisen wird betont, dass dies kein „Shutdown“ sein. Ausdrücklich ausgenommen werden neben Lebensmittelgeschäften auch Wochenmärkte, Lieferdienste, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Frisöre, Reinigungen, Waschsalons, der Zeitungsverkauf, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte und der Großhandel. Für diese Bereiche soll auch das Verkaufsverbot an Sonntagen bis auf weiteres ausgesetzt werden. Allerdings soll es deutliche Auflagen geben, damit es etwa nicht zu Warteschlangen kommt, in denen man sich ansteckt. „Dienstleister und Handwerker können ihrer Tätigkeit weiterhin nachgehen“, heißt es in der Erklärung weiter.

Restaurants und Mensen dürfen frühestens um 06.00 Uhr öffnen und müssen spätestens um 18.00 Uhr schließen. Hotelübernachtungen sollen nur noch in Ausnahmefällen möglich sein. Zudem soll es strenge Besucherregeln etwa für Krankenhäuser und Pflegeheime geben, um die Ansteckungsgefahr einzudämmen.

Redaktion onvista / Reuters /dpa-AFX

Foto: Soni’s / shutterstock.com

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