Dax: Leichte Müdigkeit nach Vortagsrally – Index-Radar sieht „leichte Indizien für neue kurzfristige Stärkewelle“

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Nach den klaren Vortagesgewinnen ist am deutschen Aktienmarkt zum Wochenschluss durchatmen angesagt. Der Dax gewann am Freitag im frühen Handel 0,18 Prozent auf 12632 Punkte. Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex knapp drei Prozent zugelegt und damit das bisherige Wochenplus auf mehr als vier Prozent ausgebaut. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte rückte am Freitag um 0,40 Prozent auf 26734,48 Punkte vor. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stagnierte auf Vortagesnoveau.

Der Markt schwankt weiterhin zwischen der Hoffnung auf eine Erholung der Konjunktur und Corona-Sorgen, die derzeit fast jeden Tag mit neuen hohen Infektionszahlen vor allem in den USA befeuert werden.

US-Märkte geschlossen

Aus den Vereinigten Staaten sind heute keine Impulse zu erwarten, weil die amerikanischen Finanzmärkte vor dem Nationalfeiertag am Samstag geschlossen bleiben und keine US-Konjunkturdaten auf dem Programm stehen. Und auch in der Eurozone stehen keine spannenden Konjunkturdaten an. Ferner mangelt es bislang an relevanten Nachrichten zu deutschen Unternehmen.

Fuchs-Kapital hält zweite Verkaufswelle für wahrscheinlich

„Der Optimismus an den Börsen nimmt mit den steigenden Kursen immer weiter zu – unsere Skepsis aber auch. Wir warten nach wie vor auf eine zweite Verkaufswelle an den Märkten und halten es für sehr unwahrscheinlich, dass diese ausbleibt“, hieß es in der aktuellen Ausgabe des Börsenbriefs Fuchs-Kapital. Die Märkte würden vom billigen Geld getrieben, die Leitzinsen seien weltweit historisch tief und die Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken sei atemraubend. Zudem erreichten die Ausgabenprogramme der Regierungen völlig neue Dimensionen. Als zusätzliche Kurstreiber kämen nun noch die institutionellen Investoren hinzu, stellten die Autoren des Börsenbriefs fest.

Index-Radar sieht „leichte Indizien für neue kurzfristige Stärkewelle“

Im zuletzt wieder starken Dax sehen die Marktbeobachter von Index-Radar zumindest die Gefahr eines kräftigen Rückschlags zunächst gebannt. „Der Deutsche Aktienindex zeigt leichte Indizien für eine neue kurzfristige Stärkewelle“, erklärte der technische Analyst Andreas Büchler am Freitag in seinem Morgenkommentar. Er dämpfte jedoch prompt die Erwartungen: „Doch um sich noch heute deutlich oberhalb der 12.600-Punkte-Marke zu etablieren, müsste er wieder seine statistisch wahrscheinliche Bewegungsbandbreite verlassen.“

Solche Ausbrüche habe es gerade in der Corona-Krise zwar „außergewöhnlich häufig“ gegeben. Sie dürften in Zukunft jedoch wieder seltener werden, erklärte Büchler. Die mittelfristige Handelsspanne im Dax sieht er zwischen 11.250 und 11.600 Punkten auf der Unterseite sowie 12.900 Punkten als oberen Rand. Erst darüber würde sich ein neuer mittelfristiger Trend etablieren, was Büchler aber aktuell für eher unwahrscheinlich hält.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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