Deutsche Bank: Konzernumbau versenkt Renditeziel – Bad Bank geplant – Aktie gibt einen Großteil des Tagesgewinns wieder ab

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Es ist wieder einiges geboten bei dem größten deutschen Finanzinstitut. Zu Handelsbeginn sorgte die Nachricht, dass die Deutsche Bank im Zuge ihrer Umstrukturierung eine milliardenschwere Bad Bank plane, für ein Kursplus von über 3 Prozent. Mittlerweile hat sich der Gewinn der Aktie allerdings mehr als halbiert. Die geplante Umstrukturierung dürfte die Deutsche Bank nämlich auch ihr Renditeziel kosten.

Kurzfristig pfui, langfristig hui

Im Juli will das Geldhaus Investoren darauf vorbereiten, dass die versprochenen vier Prozent auf das materielle Eigenkapital in diesem Jahr verfehlt werden, schreibt das „Handelsblatt“ unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Der Grund sei der Konzernumbau. Dieser würde aber mittelfristig höhere Renditen möglich machen, zitiert das Handelsblatt einen der Insider. Die Deutsche Bank gab gegenüber dem „Handelsblatt“ keinen Kommentar ab. Die Aktie reagierte am Nachmittag nicht nennenswert auf das Handelsblatt-Stück.

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Bad Bank in Planung?

In diese Auffangbank dürften Anlagen im Volumen von bis zu 50 Milliarden Euro aufgenommen werden, berichtet die „Financial Times“ am Sonntagabend unter Berufung auf mit dem Vorhaben vertraute Personen. Dabei solle es sich vor allem um langlaufende Derivate handeln. Außerhalb Europas wolle das Finanzinstitut seine Aktienhandels- und Zinshandelsgeschäfte deutlich schrumpfen oder sogar komplett schließen. Die endgültige Entscheidung stehe noch aus. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing wolle den Plan bei der Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse Ende Juli vorstellen.

Die Deutsche Bank verwies in einer Stellungnahme auf Erläuterungen von der Hauptversammlung im Mai, wonach der Konzernumbau beschleunigt werden solle, um die Profitabilität nachhaltig zu verbessern. Das Geldhaus werde bei Bedarf darüber informieren.

Die Deutsche Bank hatte wochenlang eine Fusion mit der Commerzbank ausgelotet, sich dann aber dagegen ausgesprochen und sucht nun ihr Heil im Alleingang. Weitere Einschnitte im kapitalzehrenden Investmentbanking, das bei dem Kreditinstitut seinen Glanz verloren hat, gelten als wahrscheinlich. Sewing setzt dagegen auf stabile Geschäfte wie die Transaktionsbank, die Zahlungsverkehrslösungen anbietet, und die Vermögensverwaltung mit der Fondstochter DWS.

Die Deutsche Bank ist einem Pressebericht zufolge dabei, sich von ihrem Renditeziel zu verabschieden. Im Juli will das Geldhaus Investoren darauf vorbereiten, dass die versprochenen vier Prozent auf das materielle Eigenkapital in diesem Jahr verfehlt werden, schreibt das „Handelsblatt“ unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen.

Der Grund sei der Konzernumbau. Dieser würde aber mittelfristig höhere Renditen möglich machen, zitiert das Handelsblatt einen der Insider. Die Deutsche Bank gab gegenüber dem „Handelsblatt“ keinen Kommentar ab. Die Aktie reagierte am Nachmittag nicht nennenswert auf das Handelsblatt-Stück.

onvista/dpa-AFX

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Foto: phantomlord78 / Shutterstock.com

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