Die Vorzüge des Dividendeninvestierens

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Ich bin schon lange ein Fan des Dividendeninvestierens.

Besitze ein paar Aktien mit hohen Dividendenrenditen, sacke die Dividende ein, kaufe mehr renditenstarke Aktien und wiederhole das Ganze.

Und ich bin natürlich nicht der Einzige.

Neil Woodford und sein Nachfolger bei Invesco Perpetual Mark Barnett, verfolgen genau diese Strategie. So machen es auch andere erfolgreiche Investment-Manager. Darunter ist auch Job Curtis von City of London Investment Trust (WKN:907637), dessen Dividenden ohne Unterbrechung seit 50 Jahren gestiegen sind.

Attraktive Logik

Es gibt mehrere Gründe, warum ich diese Strategie sehr mag.

Zunächst habe ich lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Wachstumsaktien sind zwar schön und gut, aber wenn das Wachstum durch irgendetwas gestört wird, dann kann der Aktienpreis schnell abstürzen. In diesem Fall hast du nichts gewonnen.

Bei Dividenden sieht die Sache anders aus. Dividendenplatzhirsche wie Shell (WKN:A0D94M) GlaxoSmithKline (WKN:940561) und HSBC (WKN:923893) zahlen jedes Quartal anstatt zwei Mal pro Jahr.

Zweitens mag ich die Kapitalallokationsmöglichkeiten, die das Einkommensinvestieren bietet. Wenn du eine Wachstumsaktie oder einen Investmentfonds kaufst, dann werden deine Gewinne stets in die gleichen Aktien investiert, die du bereits hältst. Du musst also hoffen, dass der Aktienpreis beständig steigt.

Dividenden zu reinvestieren hingegen bietet die Möglichkeit, neue Aktien zu kaufen und somit sein Kapital an anderer Stelle zu investieren. Damit kannst du Gelegenheiten nutzen, die sich gerade bieten.

Drittens haben es Einkommensinvestoren leichter, wenn sie sich zur Ruhe setzen wollen. Wenn sie Geld brauchen, geben sie ihre Dividenden aus, anstatt diese erneut anzulegen.

Dividendendiversifikation

Trotzdem ist das Einkommensinvestieren nicht besonders verbreitet.

Manche Wachstumsinvestoren argumentieren, dass Unternehmen mit hohen Dividenden eher langweilig sind, anstatt wachstumsstarke Gewinnmotoren, die das Rennen machen.

Andere Wachstumsinvestoren bemerken, dass die Dividenden aus einem guten Grund höher sind, nämlich weil das Unternehmen nicht mehr wächst oder der Aktienpreis aufgrund der Sorgen um das Dividendenwachstum oder dessen Nachhaltigkeit gesunken ist.

Beide Punkte können richtig sein. Unternehmen, die so groß sind wie Shell, GlaxoSmithKline und HSBC verdoppeln ihre Größe nicht über Nacht. Und eine hohe Dividendenrendite geht in manchen Fällen einer Dividendenkürzung voraus.

Der Trick ist, wie beim Investieren allgemein, viele Faktoren zu berücksichtigen und sein Geld in einem gut diversifizierten Portfolio anzulegen. Das Risiko kann niemals gänzlich ausgeschlossen werden, aber man kann es deutlich reduzieren.

Historie

Für Investoren, die sich überlegen in Einkommensaktien zu investieren, könnte eine Analyse von The Share Centre interessant sein.

Sie zeigt, wie die Bruttodividenden von Unternehmen in Großbritannien in den letzten zehn Jahren gewachsen sind.

Quelle: Link Asset Services UK Dividend Monitor

Richtig: Die gesamten Dividendenzahlungen sind von 57 Milliarden GBP im Jahre 2007 auf 94 Milliarden GBP im Jahre 2017 gestiegen. Das erstaunliche ist, dass diese Zeit die größte Rezession seit 1930 umfasst und eine lange Periode unterdurchschnittlichen Wachstums beinhaltete.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber diese Entwicklung spricht Bände über das Dividendenwachstum und die Nachhaltigkeit der Dividenden.

Die Deckung der Dividenden hat sich verdoppelt

Aber es gibt noch mehr. Die Analysten von The Share Centre sagen, dass sich die Dividendendeckung im letzten Jahr mehr als verdoppelt hat. Die Dividendendeckung ist eine Kennzahl, die angibt, wie nachhaltig Dividenden sind. Im letzten Jahr stieg sie von 0,8 auf 1,8, da die Gewinne der Unternehmen stark gestiegen sind.

Von den 19 betrachteten Branchen mussten lediglich zwei mit einer fallenden Deckung kämpfen: Immobilien und Versorger. In allen anderen Branchen stieg die Dividendendeckung.

Dies gibt uns etwas Zuversicht. Die Zukunft ist zwar unsicher. Das wissen wir alle. Aber theoretisch könnte sich der Gewinn eines Unternehmens halbieren, während die Dividende trotzdem auf dem gleichen Niveau bleibt.

Einkommensinvestieren ist nicht jedermanns Sache. Aber für mich ist es seit Jahren selbstverständlich. Darum sehe ich keinen Grund, etwas zu ändern.

Das Diagramm zeigt robust steigende Dividendenzahlungen und es gibt keine Anzeichen, dass diese bald enden werden.

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The Motley Fool hält Aktien von GlaxoSmithKline und hat HSBC empfohlen.

Dieser Artikel wurde von Malcolm Wheatley auf Englisch verfasst und am 13.08.2018 auf fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

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Foto: Getty Images

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