DIW erwartet Konjunktureinbruch - Aber Wirtschaft hat Tiefpunkt hinter sich

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung des DIW-Instituts nach dem aktuellen Konjunktureinbruch wieder bessere Zeiten in Sicht.

Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im zweiten Vierteljahr um zwölf Prozent zum Vorquartal eingebrochen sein "und damit in bisher ungekanntem Ausmaß", erklärten die Berliner Forscher am Dienstag. "Die gute Nachricht bei alldem ist, dass die deutsche Wirtschaft den Tiefpunkt bereits hinter sich gelassen haben dürfte – es geht wieder aufwärts", ergänzte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. Die Lockerungen der Einschränkungen zeigten Wirkung: Der Konsum belebe sich allmählich, die Produktion in der Industrie laufe wieder an - "wenngleich die Störungen in den Lieferketten wohl noch nachwirken und insbesondere die zu befürchtende Absatzflaute gegen kräftigere Produktionssteigerungen spricht".

Viele Dienstleister kehren laut DIW zu einem etwas normaleren Geschäftsbetrieb zurück, wobei vorsichtigeres Konsumverhalten, anhaltende Einschränkungen zum Infektionsschutz und vor allem eine gedämpfte Kauflaune eine stärkere Belebung verhindern. "In Deutschland dürfte das beherzte Krisenmanagement der Regierung das Schlimmste verhindern", betonte DIW-Forscher Simon Junker. "Der Bremsklotz wird wohl in den kommenden Monaten der Außenhandel sein." Denn in vielen Ländern sind die Auswirkungen der Krise – insbesondere auf den Arbeitsmärkten – gravierender als in Deutschland. "Das wird die Nachfrage nach deutschen Autos und Maschinen noch für geraume Zeit belasten."

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