EZB: Nach der Ära Draghi – Notenbank-Vertreter machen Druck und wollen Änderungen im geldpolitischen Rat

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Einem Pressebericht zufolge drängen einige Vertreter in der Europäischen Zentralbank (EZB) auf strukturelle Änderungen. Wie die „Financial Times“ (FT) am Montag berichtete, sollen die Änderungen bereits während der ersten Sitzung der neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf den Tisch kommen. Diese findet an diesem Mittwoch statt, es handelt sich jedoch nicht um eine geldpolitische Sitzung mit Zinsentscheid.

Unter Draghi übliche Methoden sollen neu diskutiert werden

Dem Bericht zufolge streben die EZB-Vertreter an, dass im geldpolitischen Rat regelmäßige Abstimmungen über geldpolitische Entscheidungen stattfinden. Unter Lagardes Vorgänger Mario Draghi sollen formale Abstimmungen die Ausnahmen gewesen sein. Darüber hinaus solle erreicht werden, dass die künftige Präsidentin geldpolitische Entscheidungen nicht ankündigt, bevor sich der EZB-Rat damit befasst hat. Diese Praxis war Draghi von Kritikern oft vorgehalten worden.

„Ich denke, es ist eine gute Idee, diese Dinge am Anfang anzusprechen, da es sich um eher technische und organisatorische Fragen handelt“, wird ein Ratsmitglied zitiert. „Wir wollen eine offenere, einvernehmlichere Debatte.“

Nach der jüngsten geldpolitischen Lockerung der EZB im September hatten sich mehrere nationale Notenbankchefs, darunter Bundesbankpräsident Jens Weidmann, kritisch zu Wort gemeldet. Im EZB-Rat sollen sich zahlreiche Notenbanker gegen eine Wiederaufnahme der milliardenschweren Anleihekäufe ausgesprochen haben. Draghi hatte nach der Sitzung jedoch von einer klaren Mehrheit gesprochen.

Am 1. November hat die Französin Christine Lagarde als erste Frau das Amt des EZB-Direktoriums angetreten. Die Juristin und frühere Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) löste Mario Draghi ab, dessen achtjährige Amtszeit am 31. Oktober endete. Lagarde, ehemals französische Finanzministerin, hatte bereits Sympathie für eine Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik der EZB erkennen lassen. Allerdings will sie mögliche negative Folgen und Nebeneffekte des EZB-Kurses genauer in den Blick nehmen. Die Sorgen der Menschen müssten beachtet werden.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: Alexandros Michailidis / Shutterstock.com

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