Fastly-Aktie: Ein Dip, den man kaufen kann

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Cloud Technologie

Die Fastly-Aktie befindet sich momentan im Korrekturmodus. Von der beeindruckenden Corona-Rallye, die im März 2020 begann, ist nicht mehr viel übrig. Nachdem der Aktienkurs von Fastly zwischenzeitlich über 100 Euro je Aktie notierte, liegt der Kurs momentan bei deutlich unter 40 Euro je Anteilsschein.

Verantwortlich dafür sind, neben einem volatilen Marktumfeld, die jüngst präsentierten Quartalszahlen. Auf diese möchte ich nachfolgend eingehen und meine Einschätzung zur Fastly-Aktie abgeben. Ist Fastly wie Ikarus zu nah an die Sonne geflogen und stürzt jetzt komplett ab? Oder wird der Anbieter von Cloud-Computing-Diensten wie ein Phoenix aus der Asche auferstehen? Ich jedenfalls habe dazu eine klare Meinung.

Fastly-Aktie: Quartalszahlen im Überblick 

Zeitgleich mit den frischen Quartalszahlen wurde veröffentlicht, dass der amtierende CFO Adriel Lares zurücktritt. Für den offenen Posten gibt es noch keinen Nachfolger. Es ist kein optimaler Zeitpunkt für diese Veränderung, aber schlussendlich kann man daran nichts ändern. In meiner Investitionsthese spielt der Abgang von Lares keine entscheidende Rolle. Ich hoffe lediglich, dass zeitnah ein geeigneter Ersatz gefunden wird.

Abgesehen von dieser Personalveränderung sieht die fundamentale Entwicklung von Fastly in meinen Augen gut aus. Nachfolgend meine Highlights zur Fastly-Aktie:

  • Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 35 % auf 85 Mio. US-Dollar.
  • Die dollarbasierte Nettoexpansionsrate lag bei 139 % (Vorquartal: 143 %). Das heißt, Fastly erzielt nach wie vor mit dem bestehenden Kundenstamm mehr Geld.
  • Das Unternehmen hat nun 2.207 Kunden (Vorquartal: 2.084), davon sind 336 Großkunden (Vorquartal: 324), die im Jahr durchschnittlich 800.000 US-Dollar an Umsatz einbringen (Vorquartal: 782.000 US-Dollar).
  • Diese Großkunden sind für 90 % des Gesamtumsatzes verantwortlich.

Wie man sieht, stimmt die Richtung bei den Leistungsindikatoren. Der Umsatz steigt und man schafft es weiterhin, Kunden zu gewinnen. Der Fokus liegt nach wie vor auf Großkunden, die den Löwenanteil am Umsatz ausmachen. Erfreulicherweise steigt der durchschnittliche Umsatz dieser Kunden stetig weiter. Warum straft der Markt die Fastly-Aktie dann dermaßen ab?

Der Markt ist unzufrieden

Fakt ist, dass momentan, zumindest was Tech-Aktien angeht, wieder die zittrigen Hände den Ton an der Börse angeben. Aufgrund des steilen Kursanstiegs im letzten Jahr steht die Fastly-Aktie derzeit auf dem Prüfstand. Das Unternehmen konnte zwar die Erwartungen erfüllen, aber eben nicht übertreffen. Besonders missfiel anscheinend der hohe Nettoverlust. Schuld daran sind besonders hohe Kosten, beispielsweise im Bereich Forschung & Entwicklung und Sales & Marketing. Diese sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen.

Die Guidance wurde umsatzseitig für das laufende Geschäftsjahr sogar etwas erhöht auf 380 bis 390 Mio. US-Dollar (zuvor: 375 bis 385 Mio. US-Dollar). An und für sich ist das auch positiv zu sehen, aber auch hier hätte der Markt wohl gerne mehr gesehen.

Fazit zur Fastly-Aktie

Ich beschäftige mich schon eine Weile mit der Fastly-Aktie. Es ist erstaunlich, was für einen Wert das Unternehmen und „Chief Architect“ Artur Bergman auf den Aufbau der Technologie legen. Dadurch wurde ein CDN (Content Delivery Network) erschaffen, das in Sachen Geschwindigkeit und Effizienz ganz oben mitspielt.

Mit der Übernahme von Signal Sciences baut Fastly nun seine Position im DDoS-Markt aus und steigt zudem mit dem Launch von der Compute@Edge-Programmierumgebung in den Edge-Cloud-Computing-Markt ein. Sollte zukünftig Rechenleistung zunehmend dezentral zur Verfügung stehen, könnte Fastly bis dahin eine gute Marktposition innehaben. Nennenswerte Umsätze von den neuen Geschäftsbereichen DDoS und Compute@Edge werden frühestens ab 2022 erwartet.

Auf Basis des geschätzten Umsatzes für 2021 ergibt sich ein KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) von etwa 17. In meinen Augen keine Bewertung, die überschwänglich überteuert erscheint. Daher habe ich beim jüngsten Dip eine Anfangsposition eröffnet und bin gespannt, wie sich Fastly mitsamt seiner Aktie in der Zukunft entwickelt.

Der Artikel Fastly-Aktie: Ein Dip, den man kaufen kann ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Fastly. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Fastly.

Motley Fool Deutschland 2021

Foto: Getty Images

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