Fed: US-Arbeitsmarktbericht besser als erwartet – Zinssenkung der amerikanischen Notenbank im Juli in weiter Ferne?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Mit Spannung wurde der Bericht über die Situation auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt erwartet. Alle Investoren, die auf eine Zinssenkung der amerikanischen Notenbank schon im Juli spekuliert hatten, weil die Daten schlecht ausfallen würden, wurden enttäuscht. Der US-Arbeitsmarktbericht fiel deutlich besser ais als erwartet.

Die befragten experten hatten erwartet, dass die Zahl der nicht landwirtschaftlichen Beschäftigte um 165.000 Jobs ansteigt und die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent stabil bleiben wird. Das Ergebnis: 224.000 neue Jobs wurde geschaffen und die Arbeitslosenquote stieg ganz leicht auf 3,7 Prozent. Wie reagiert jetzt die Fed auf die Daten?

Zinssenkung im Juli ausgeschlossen?

Die größten Zins-Optimisten hatten damit gerechnet, dass Jerome Powell die Zinsen um 0,5 Basispunkte senkt. Dieses Vorgehen dürfte allerdings vom Tisch sein. Bleibt noch die Frage, ob der Chef der US-Notenbank einen kleineren Zinsschritt im Juli vornimmt. Donald Trump schreit schon seit Monaten nach einer Senkung und Jerome Powell gibt dem US-Präsidenten nach jeder Sitzung der Notenbank einen Korb. So auch im Juli?

Arbeitsmarktdaten kein Grund für eine Senkung

Jerome Powell hat schon auf den vergangenen Pressekonferenzen gesagt, dass die Fed keine voreiligen Entscheidungen treffen wird, egal wie laut der US-Präsident die Notenbank zu einer Kursänderung auffordert. Mit jedem lauten Tweet zu dem Thema stellt Trump zusätzlich die Integrität der Notenbank in Frage. Sollte Powell nach dem guten Arbeitsmarktdaten im Juli eine Zinssenkung präsentieren, dann hat sie den faden Beigeschmack, dass sie aufgrund des Drucks des US-Präsidenten beschlossen wurde. Somit sind Powell schon fast die Hände gebunden. Allerdings könnte er eine Senkung der Leitzinsen noch mit einem weiten Blick in die Zukunft rechtfertigen. Unterm Strich ist das aber ein wenig dürftig.

Märkte reagieren auf die Zahlen kaum

Der Dax nimmt die Zahlen ledglich zur Kenntnis. Eine größere Enttäuschung ist nicht spürbar. Auch die US-Futures zeichnen keine großartige Enttäuschung ab. Der Euro hingegen verliert. Das bedeutet, dass der Devisenmarkt nicht mit einer größeren  Zinssenkung im Juni rechnet, sonst würde der Euro wohl eher zulegen.

Von Markus Weingran

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Foto: Orhan Cam / Shutterstock.com

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