'FT': Chinesischer Flugzeugbauer Comac erwägt Einstieg bei Bombardier

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der angeschlagene Flugzeug- und Zughersteller Bombardier kann bei seiner Suche nach Partnern laut einem Pressebericht auf den chinesischen Jet-Hersteller Comac hoffen. Der "Financial Times" (Freitagausgabe) zufolge arbeitet Comac mit mindestens einer Bank an einem Bündnis, das eine Beteiligung an Bombardiers Flugzeugsparte oder dem neuen Mittelstreckenjet, der C-Serie, hinauslaufen könnte. "Alles ist auf dem Tisch", sagte ein Insider dem Blatt.

Comac hatte Anfang Mai sein erstes großes Passagierflugzeug in die Luft geschickt. Ein Bündnis mit den Kanadiern könnte dem staatlichen Konzern helfen, zum ernsthaften Konkurrenten der Platzhirsche Boeing und Airbus aufzusteigen. Dem Bericht zufolge haben Comac und Bombardier bereits über längere Zeit entsprechende Gespräche geführt. Die Chinesen ließen eine Nachfrage der Zeitung allerdings unbeantwortet, und die Kanadier lehnten eine Stellungnahme ab.

Bombardier steckt seit einiger Zeit in Schwierigkeiten. Das hochverschuldete Unternehmen hat sich bei der C-Serie übernommen. Die Entwicklung des Jets, der mit den kleinsten Modellen von Airbus und Boeing konkurriert, dauerte länger und wurde erheblich teurer als geplant. Auch der Zugsparte geht es schlecht, tausende Arbeitsplätze stehen auf der Streichliste. Gleich zweimal musste Bombardier staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen. Medienberichten zufolge sprechen die Kanadier mit Siemens über eine Fusion der Zugsparten beider Unternehmen./stw/das/stb

Meistgelesene Artikel