Geh‘n Sie mit der Konjunktur!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Ist Euch eigentlich klar, wie schnell die Zeit vergeht? Heute haben wir schon die Sommersonnenwende. Krass. Der längste Tag des Jahres, dazu diesmal auch voll sonnig-heiß. Sommeranfang auf der Nordhalbkugel nach astronomischer Definition. Kleine Beobachtung am Rand: Der längste Tag des Jahres ist in Hamburg um mehr als eine Stunde länger als in Zürich!

Hoffentlich markiert die Sonnenwende nicht auch eine Trendwende am Aktienmarkt! Die meisten Profis bleiben seit Wochen zwar optimistisch, aber mit einer gehörigen Portion Vorsicht: erst rauf, dann runter. Ob in Trumpland oder bei uns - die führenden Indizes bleiben auf Rekordkurs, werden dann aber durch Gewinnmitnahmen gebremst. Deshalb mein Rat: Verhaltet Euch mit dem Markt und nicht gegen ihn! Es bietet sich also an, immer wieder einen Teil der Gewinne zu kassieren.

Nix Neues ist die Erkenntnis, dass die fundamentalen Wirtschaftsfaktoren inzwischen den wichtigsten Rückhalt für den Aktienmarkt bieten. Ich möchte die Älteren unter Euch deshalb wieder mal an das Hazy-Osterwald-Sextett erinnern, dessen originelle Musik („Kriminaltango“) Anfang der 1960er Jahre - als sich Schwarz-Weiß-Fernseher ausbreiteten - ganz schön beliebt war. Einer der Hits passt voll zur aktuellen Börsenlage: Der „Konjunktur Cha Cha“, dessen Text dauernd wiederholt „Geh’ n Sie mit der Konjunktur, Geh’ n Sie mit, Geh’n Sie mit, Geh’ n Sie mit auf diese Tour, Geh’n Sie mit, Geh’ n Sie mit“. Dann folgt der Appell: „Nehm’ n Sie sich ihr‘n Teil, sonst schäm’ Sie sich und später geh ‘n Sie nicht zum großen Festbankett.“ (Wer diesen Hit von Hazy Osterwald mal hören will - einfach zu Youtube!).

Von vielen günstigen Konjunkturberichten, die es in diesen Tagen regnet, sei nur die gestern vorgelegte Ifo-Prognose zitiert: Der Aufschwung, in dem sich die deutsche Wirtschaft seit 2013 befindet, gewinnt an Stärke und Breite (Das klingt gut!). Das Ifo-Institut rechnet mit einem Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent im laufenden und 2,0 Prozent im nächsten Jahr. Wie schon in den vergangenen Jahren wird die konjunkturelle Entwicklung von der weiter lebhaften Konsumnachfrage der privaten Haushalte und der regen Bautätigkeit bestimmt (So weitermachen, meine Freunde!). Einen zunehmenden Beitrag zum Aufschwung werden die Exporte leisten, die von den verbesserten Konjunkturaussichten im Euroraum und dem Rest der Welt profitieren. Deshalb dürften auch die bisher eher zur Schwäche tendierende Industriekonjunktur und die ebenfalls enttäuschenden Unternehmensinvestitionen anziehen.

Und wie sieht es um uns herum aus? „Das Tempo der weltwirtschaftlichen Expansion dürfte im Sommerhalbjahr 2017 wieder spürbar anziehen. Darauf deutet die Mehrzahl der konjunkturellen Frühindikatoren hin.“ Na also. Wenn die Konjunktur im Verlauf der zweiten Jahreshälfte nicht einknickt, wird es auch mit Dow und Dax weiter aufwärts gehen - trotz der dünner werdenden Höhenluft.

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