Glück ist mehr als Geld

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Studien haben gezeigt, dass mit zunehmendem Einkommen die Lebenszufriedenheit steigt. Aber nur bis zu einer bestimmten Grenze. Zum echten Glück reicht Geld allein nicht aus.

Macht Geld glücklich? Über keine Frage wird unter Ökonomen und Sozialwissenschaftlern mehr gestritten als über den Zusammenhang zwischen Geld und Glück. Für den 1987 verstorbenen amerikanischen Schauspieler und Komiker Danny Kaye war klar: „Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu.“ Damit hat Kaye auf den ersten Blick gar nicht so Unrecht. Denn der aktuelle Stand in der Glücksforschung ist: Ja, mit zunehmendem Vermögen steigt auch die Lebenszufriedenheit. Aber: Glück ist nicht unendlich käuflich. Es gibt eine Sättigungsgrenze. Dazu ein einfaches Beispiel: Ein Arbeitnehmer, der im Monat 2.500 Euro verdient, wird über eine Gehaltserhöhung in Höhe von 250 Euro mehr happy sein als sein Vorgesetzter, der monatlich mit 10.000 Euro nach Hause geht.

Vermessung des Glücks

Doch ab welchem Einkommen ist die Glücksgrenze erreicht? Zu den bekanntesten Wissenschaftlern, die sich mit dieser Thematik beschäftigt haben, gehören die Wirtschaftsnobelpreisträger Angus Deaton und Daniel Kahneman. In einer für die Eliteuniversität Princeton erstellten Studie befragten sie in den Jahren 2008 und 2009 rund 450.000 US-Amerikaner über ihr Einkommen und über ihr Wohlbefinden. Das Ergebnis: Wie erwartet, stieg das emotionale Wohlergehen zunächst mit jedem Dollar höheren Einkommens an. Doch ab einem jährlichen Haushaltsnettoeinkommen von 75.000 US-Dollar, das entspricht rund 68.000 Euro, blieb die Lebensqualität mit jedem weiteren Dollar nahezu unverändert. Umgekehrt bestätigt die Studie aber auch den Zusammenhang zwischen geringem Einkommen und Unglück. Denn je tiefer das Einkommen unter der 75.000-Dollar-Marke lag, desto häufiger fühlten sich die Teilnehmer unglücklich und gestresst (Quelle: Daniel Kahneman und Agnus Deaton, „High income improves evaluation of life but not emotional well-being“, 4. August 2010).

Reine Ansichtssache

Auch in Deutschland gibt es entsprechende Untersuchungen. So kommt eine Studie der Universität Freiburg, die auf sozioökonomischen Panels (SOEP) beruht, zu dem Ergebnis, dass ab einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 8.000 Euro die Lebenszufriedenheit im Durchschnitt nur noch marginal zunimmt. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein besonderer Aspekt. Denn ob Geld glücklich macht oder nicht, hat auch mit unserer subjektiven Wahrnehmung zu tun. Ein Arbeitnehmer, der im Jahr 100.000 Euro verdient, sollte eigentlich sehr zufrieden sein. Ist er in der Regel aber nicht, wenn alle seine Kollegen besser bezahlt werden. Dagegen kann sich ein Mitarbeiter auch mit einem Jahreseinkommen von 35.000 Euro wohlfühlen, wenn er damit die Gehaltsrangliste in seinem Betrieb anführt. Menschen neigen eben dazu, sich zu vergleichen. Oder anders ausgedrückt: Der neue Porsche in der Garage macht sicherlich glücklich - aber nur solange der Nachbar Mittelklasse fährt.

Glück kennt (Länder-)Grenzen

Der Leser mag sich spätestens jetzt fragen, wie es sein kann, dass die Menschen, die in vergleichsweise armen Ländern leben, oftmals glücklicher sind als die Bürger reicher Gesellschaften. Dass dem tatsächlich so ist, zeigt eine groß angelegte Studie des Meinungsforschungsinstituts Gallup aus dem Jahr 2014, für die 150.000 Menschen aus 138 Ländern nach ihrem Tagesablauf befragt wurden. Dabei mussten nur wenige einfache Fragen mit Ja oder Nein beantwortet werden, darunter: Haben Sie gestern gut geschlafen? Fühlten Sie sich gestern mit Respekt behandelt? Haben Sie gestern viel gelacht? Das Ergebnis: Es sind nicht immer die reichen Länder, in denen die Menschen über eine besonders positive Lebenseinstellung verfügen. Beispiel Luxemburg: Obwohl dieses kleine Land zu den wohlhabendsten Nationen der Welt gehört, belegt es in der Optimismus-Rangliste mit 63 Punkten lediglich den 93. Platz. Gleichzeitig fällt auf, dass vor allem Lateinamerikaner über eine positive Lebenseinstellung verfügen, obwohl dort die Armut zumeist groß ist. Mit Ausnahme von Dänemark sind in der Liste der zehn glücklichsten Länder nur Staaten aus Mittel- und Südamerika zu finden (Quelle: Gallup, „People Worldwide Are Reporting a Lot of Positive Emotions“, 21. Mai 2014).

Fazit: Geld ist nicht alles

Halten wir fest: Geld ist für unser Glück zwar bis zu einem gewissen Grad förderlich, es ist jedoch längst nicht der einzige Faktor, aus dem wir unsere Lebensfreude ziehen. Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwirtschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, sieht „4 Gs“ für unser Glück verantwortlich. In Abwandlung auf das eingangs erwähnte Danny-Kaye-Zitat lassen sich die „4 Gs“ so umschreiben: Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch noch auch Gesundheit, Gemeinschaft und die Grundmentalität dazu. Unter Gemeinschaft versteht Raffelhüschen unter anderem die partnerschaftliche Situation. Was die Grundmentalität beziehungsweise genetische Disposition betrifft: Es gibt Menschen, die ihren Optimismus nie verlieren, genauso wie es Menschen gibt, die vom Leben immer das Schlechteste erwarten. Für den einen ist das Glas eben halb voll, während es für den anderen halb leer ist.

Für unser Glück, so die abschließende Feststellung, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Erzwingen lässt es sich aber nicht, wie etwa das Königreich Bhutan zeigt. Dort ist das Recht auf Glück sogar in der Verfassung verankert, im Glücksranking von Gallup belegt das Land dennoch nur Platz 82.

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Autor: Redaktion

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