Goldman Sachs: Prognose für S&P500-Jahresendziel erhöht! US-Bank richtet sich gegen den bärischen Trend

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Dass die Alarm-Signale für die Wirtschaft rot blinken, ist mittlerweile wohl kein Geheimnis mehr. Die Konjunkturdaten lassen die Anleger gespannt auf die Finger der Notenbanken schauen, die bereits am Abzug der Zinssenkungspistole liegen. Am Donnerstag ist mit der US-Notenbank FED wohl einer der marktbewegendsten Zentralbanken überhaupt an der Reihe.

Umso optimistischer erscheint da der Tenor, den die US-Bank Goldman Sachs seit ein paar Wochen verstärkt verbreitet. Etwas einsam gegen den Strom der Warnungen schwimmend, kommen aus dem Investmenthaus eher beschwichtigende Einschätzungen zur Wirtschaftslage und den kommenden Entwicklungen der Aktienmärkte. Aber es heißt ja auch, wenn alle einer Meinung sind, ist es Zeit, die Situation zu überdenken. Vielleicht haben die Analysten von Goldman Sachs ja recht?

Keine Rezession in diesem oder dem kommenden Jahr

Bereits letzte Woche hat Goldman Sachs-Chefvolkswirt Jan Hatzius dem „Handelsblatt“ seine Einschätzung gegeben, dass mit einer baldigen Rezession nicht zu rechnen ist. Die US-Wirtschaft sei trotz des Handelskonflikts mit China robust. „Die Inflation ist unter Kontrolle, das Risiko einer aggressiven geldpolitischen Verschärfung ist gering und die Verschuldung im privaten Sektor ist moderat“, sagte er.

FED-Zinssenkung würde zu früh kommen

„Meiner Meinung nach hätten die Notenbanker auch noch ein paar Datenpunkte abwarten und dann später entscheiden können“, sagte Hatzius auf die Frage, ob eine Intervention der FED Ende Juli die richtige Vorgehensweise ist. Dass die Notenbank mit einer Zinssenkung von 0,25 Punkten spürbar die Inflation ankurbeln könnte, sieht der Chefvolkswirt skeptisch. Schließlich wirke sich die Zinssenkung nur indirekt über eine niedrige Arbeitslosigkeit auf höhere Löhne und Preise aus. Der Effekt sei nur gering.

Neues Ziel für den S&P

Im Zuge der etwas optimistischeren Einschätzung der Bank wurde die eigene Prognose des Jahresendziels für den S&P 500 um 3 Prozent auf 3.100 Punkte hochgesetzt, wie der Nachrichtendienst CNBC berichtet. Trotz der Ergebniskrise in der Berichtssaison sind die Analysten weiterhin zuversichtlich, dass die Aktienmärkte weiter zulegen werden. Falls das neue Kursziel eintrifft, wäre das auf das Gesamtjahr gesehen ein Gewinn von 24 Prozent für den Index. Das Kursziel für Ende  2020 wurde auf 3.400 Punkte festgelegt, was einem Anstieg von 10 Prozent entsprechen würde.

Den Gewinn pro Aktie auf den gesamten Index gerechnet haben die Analysten jedoch gesenkt und auf 6 US-Dollar gesetzt. Zu Beginn des  Jahres wurde eine Prognose für 3 bis 6 Prozent für das Gewinn-pro-Aktie-Wachstum gesetzt. Jetzt wird nur noch das Erreichen des unteren Endes der Prognose für realistisch gehalten. „Das Wirtschaftswachstum war unter dem Trend, die Ölpreise waren an die Preisspanne gebunden und die Unsicherheit über die Handelszölle hat nicht nachgelassen“, hieß es in der Einschätzung der Bank.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: Felix Lipov / Shutterstock.com

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