Großbritannien setzt sich zur US-Klimakonferenz ehrgeizige Ziele

Reuters · Uhr

London (Reuters) - Großbritannien will sich zur Klimakonferenz von US-Präsident Joe Biden ehrgeizigere Ziele im Kampf gegen die Erderwärmung setzen.

Premierminister Boris Johnson werde die Zusage machen, dass das Land bis 2035 rund 78 Prozent weniger CO2 als 1990 ausstoßen werde, sagte ein Kenner der Pläne am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Damit würden die angepeilten Treibhausgas-Einsparungen fast 15 Jahre früher umgesetzt als ursprünglich vorgesehen. Zum Vergleich: Die EU will ihren CO2-Ausstoß um 55 Prozent senken - allerdings bereits bis 2030.

Großbritannien spielt in diesem Jahr im Klimaprozess eine besondere Rolle, da es im November den Weltklimagipfel in Glasgow ausrichtet. Wegen der Pandemie war er um ein Jahr verschoben worden. Die Weltgemeinschaft hatte sich im Pariser Klimavertrag verpflichtet, ihre Ziele alle fünf Jahre zu überprüfen und nachzuschärfen. Daher gilt die Konferenz dieses Jahr als besonders wichtig. Zudem wird dort die Rolle der USA genau beobachtet werden, nachdem das Land unter Präsident Joe Biden in das Weltklimaabkommen zurückgekehrt ist.

Biden will am Donnerstag - dem "Welttag der Erde" - bei einer virtuellen, internationalen Konferenz die neuen Ziele der USA bekanntgeben[L8N2MD20U]. Dies wird mit Spannung erwartet, da es Signalwirkung für weitere Staaten haben könnte. Bei der Konferenz sollen Vertreter aller großen Staaten der Welt sprechen. Darunter ist trotz der Spannungen mit dem Westen auch Russlands Präsident Wladimir Putin. Ein Beitrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist ebenfalls geplant.

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