Hugo Boss: Starkes Q2-Ergebnis erfreut Analysten und Anleger – auch die Jahresprognose weiß zu begeistern

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Bei den Anlegern von Hugo Boss ist eine erstmalige Jahresprognose des Modekonzerns am Mittwoch gut angekommen. Die Aktien rückten nach starken Eckdaten zum zweiten Quartal, die auf dem Weg aus der Corona-Krise zuversichtlicher stimmen, vorbörslich um 2,5 Prozent vor. Auf der Handelsplattform Tradegate wurden wieder mehr als 50 Euro für die Papiere gezahlt. Damit blicken sie auf ein bislang starkes Börsenjahr zurück, etwa 85 Prozent hat der Kurs seit dem Jahreswechsel zugelegt.

Im zweiten Quartal gelang dem Unternehmen ein deutlicher Umsatz- und Ergebniszuwachs im Vergleich zum Corona-geprägten Vorjahr. Analystin Manjari Dhar vom Analysehaus RBC lobte die Geschäftsdynamik, laut der Goldman-Analystin Louise Singlehurst war das Ergebnis viel stärker als gedacht. Der Umsatz soll jetzt in diesem Jahr wieder deutlich steigen, operativ wird ein Gewinn von bis zu 175 Millionen Euro angepeilt. Händler wiesen allerdings vor dem Hintergrund des starken Laufs auf die Gefahr hin, dass es im Verlauf zu Gewinnmitnahmen kommen könnte.

dpa-AFX

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onvista-Redaktion: Die Hugo Boss Aktie ist ein extrem gebeuteltes Papier, denn die Vergangenheit war nicht gut zu dem Konzern. Eine viel zu offensive Wachstumspolitik und Fehlschläge bei einigen Produktsegmenten haben den Konzern in den letzten Jahren unter Druck gesetzt, gefolgt von der Corona-Krise, die vor allem den Einzelhandel schwer getroffen hat. Was folgte, war eine strikte Renovierung des Unternehmens und eine Änderung der Strategie, die nun unter dem neuen Chef Daniel Grieder weiter vorangetrieben werden soll.

Der Umbau und die generelle Erholung der Luxusgüterbranche hat bereits deutliche Wirkung gezeigt, denn die Aktie kennt seit dem erreichten Boden im Oktober 2020 nur noch die Richtung nach oben. Dies kann man als generelle Erholung nach dem Corona-Crash verbuchen, zum jetzigen Zeitpunkt noch auf eine weitere, reine Erholungsbewegung zu wetten, ist keine sichere Sache mehr.

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Der Konzern hat unter der neuen Führung große Ambitionen. Am Ende von Grieders fünfjähriger Amtszeit soll Hugo Boss mit rund fünf Milliarden Euro mehr als doppelt so viel erlösen wie heute. „Es gibt keinen Grund, dass Hugo Boss weniger umsetzen kann als Tommy Hilfiger“, so die Aussage des neuen CEOs. Allerdings bleiben die Herausforderungen durch die Digitalisierung und ein Trendwechsel was Mode angeht groß – Anzüge sin nicht mehr so gefragt, Freizeitkleidung ist im Kommen. Auch hier arbeitet der Konzern an einer Neuausrichtung.

Die neue  Konzernstrategie scheint aufzugehen, das zeigen die starken Quartalszahlen – allerdings ist die Aktie bereits stark gelaufen und Gewinnmitnahmen werden wahrscheinlicher. Ein Einstieg verspricht langfristig Chancen, ist jedoch spekulativ.

Titelfoto: Goran Bogicevic / shutterstock.com

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