Immobilien: Augen auf bei der Preisverhandlung

Marco Lücke und Stefan Loibl · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Immobilien: Augen auf bei der Preisverhandlung

Wer beim Immobilienkauf erfolgreich verhandeln will, sollte einige Dinge beachten.

Beim Immobilienkauf noch einmal nach einer Preisminderung zu fragen, ist eine sensible Angelegenheit. Viele machen den Fehler, ihre Verhandlungsposition falsch einzuschätzen.Das immocation Team hat zusammengetragen, wie du das Beste aus deinem Immobilien-Deal herausholst, ohne deine Chancen beim Verkäufer zu verspielen. Weiteres Know-How und mehr kostenfreie Tipps und Tricks für die Branche findest du außerdem im kostenlosen 10x10min Videokurs.

Wenn fünf Maler den selben Eimer Farbe kaufen möchten geschieht was? Der Wert des Farbeimers steigt rasant und den Zuschlag erhält wohl kaum derjenige Maler, der noch einmal über den Preis sprechen will. Das Angebot reguliert die Nachfrage, die Nachfrage wiederum definiert den Preis.

Auf die Immobilienbranche angewendet, bedeutet das: Kenne deine Verhandlungsposition. Aktuell ist der Immobilienmarkt ein Verkäufermarkt. Das heißt, der Verkäufer kann sich den Käufer aussuchen. Es macht also Sinn, bei der Preisfrage besonders feinfühlig zu sein. Bei einer heiß-begehrten Immobilie in bester Lage in München, kann man sich in der Regel freuen überhaupt im Rennen zu sein. Für ein paar tausend Euro mehr oder weniger solltest du deine Chance auf einen Zuschlag nicht verschenken. Wann aber ist es sinnvoll den Preis zu verhandeln? Unsere Experten raten zur folgender Strategie:

1. Frage nach, warum die Immobilie verkauft wird

Muss der Verkäufer schnell verkaufen, um an Geld zu kommen? Handelt es sich um eine Erbengemeinschaft, die die Veräußerung der Immobilie vielleicht sogar eher als Last denn als Geschäft empfindet oder steht ein Maklerbüro vor dir, dessen tägliches Brot es ist Objekte zu verkaufen? Wenn du den Verkaufsgrund herausfinden kannst, dann weißt du ob der Dringlichkeit des Verkäufers und kannst deine Verhandlungsposition besser einschätzen.

2. Finde heraus, wie groß deine Konkurrenz ist

Oftmals melden sich mehr als nur eine Handvoll an Interessenten bei einem Verkäufer. Dieser hat dann die Qual der Wahl und entscheidet sich mit unter auch deshalb für einen Interessenten, wenn dieser die größte Zahlungsbereitschaft signalisiert. Trotzdem kannst du im richtigen Zeitpunkt nach einem Preisnachlass fragen, wenn du dabei verbindlich bleibst und auf den richtigen Ton achtest. Tipp: Wer an die Fairness des Verkäufers appelliert und das Gespräch auf einer positiven Ebene führt, läuft keine Gefahr einen schlechten Eindruck zu hinterlassen.

Eine Ausnahmesituation besteht, wenn es die Immobilie gar nicht erst auf den Markt geschafft hat und du im Einzelkontakt zum Verkäufer stehst. In diesem Fall solltest du sogar unbedingt noch über den Preis sprechen.

3. Liste alle Mängel auf

Eine feuchte Wand, das marode Treppenhaus oder weniger Quadratmeter als im Inserat angegeben: Sofern vorhanden, sind Mängel ausschlaggebende Argumente für einen Preisnachlass. Wenn du sachlich begründen kannst, warum die Immobilie weniger wert ist als ausgewiesen, wird sich der Verkäufer mit großer Wahrscheinlichkeit darauf einlassen. Wohlmöglich, dass er sogar davon ausgegangen ist, dass noch verhandelt wird.

Wovon wir dir abraten möchten - auch wenn einige andere Stimmen aus der Branche das anders sehen - ist die Preisverhandlung kurz vor oder direkt beim Notartermin. Zwar ist der Kauf dann schon quasi in Stein gemeißelt und der Verkäufer in Zugzwang, dann aber erst nach einer Preisminderung zu fragen wirft kein gutes Licht auf dich und könnte deinen Ruf schädigen.

Wenn du all diese Dinge berücksichtigst, wirst du bei der Preisverhandlung sicher in keine Fettnäpfchen treten. 

Viel Erfolg beim Vermögensaufbau,

dein immocation Team.

PS: Den Artikel in Video-Form findest du hier.
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