Impfstoff-Aktien: Pfizer, Biontech und Moderna schießen aufgrund der neuen Corona-Variante in die Höhe – Biontech leitet Maßnahmen ein

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Die in Südafrika neu aufgekommene Coronavirus-Variante B.1.1.529 hat die Finanzmärkte im heutigen Handel in Angst und Schrecken versetzt – Fachleute befürchten, dass die Variante wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend ist, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Die Nachrichtenagentur PA zitierte einen Experten der britischen Behörde für Sicherheit im Gesundheitswesen mit der Einschätzung, bei B.1.1.529 handele es sich um „die schlimmste Variante“, die bisher gesehen wurde. Bislang gibt es außerhalb des südlichen Afrika nur wenig bestätigte Fälle, unter anderem einen Fall in Belgien.

Anleger greifen aufgrund der Lage wieder beherzt bei den Impfstoff-Werten zu: Biontech steigt im US-Handel um 18 Prozent, während Partner Pfizer mit rund 7 Prozent folgt. Konkurrent Moderna konnte sogar um knapp 22 Prozent steigen.

Biontech leitet Maßnahmen ein

Der Mainzer Impfstoffhersteller hat bereits Maßnahmen eingeleitet und schaut sich die neue Variante in Tests an und rechnet spätestens in zwei Wochen mit Erkenntnissen. „Wir können die Besorgnis von Experten nachvollziehen und haben unverzüglich Untersuchungen zur Variante B.1.1.529 eingeleitet“, teilte das Unternehmen in Mainz am Freitag auf Anfrage mit. Die Variante unterscheide sich deutlich von bisher beobachteten Varianten, da sie zusätzliche Mutationen am Spike-Protein habe. Die Daten aus nun laufenden Labortests würden Aufschluss geben, ob eine Anpassung des Impfstoffs erforderlich werde, wenn sich diese Variante international verbreite.

Biontech teilte weiter mit, gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer habe man schon vor Monaten Vorbereitungen getroffen, um im Fall einer sogenannten Escape-Variante des Virus den Impfstoff innerhalb von sechs Wochen anzupassen und erste Chargen innerhalb von 100 Tagen auszuliefern. Dafür seien klinische Studien mit „variantenspezifischen Impfstoffen“ gestartet worden, um Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit zu erheben. Diese könnten im Fall einer Anpassung bei den Behörden als Musterdaten vorgelegt werden. Als Escape-Variante bezeichnet man eine Virusvariante, die sich der Wirkung der derzeit verfügbaren Impfstoffe entzieht.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Travis Wolfe / Shutterstock.com

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