Industriepräsident warnt vor zu großer Staatswirtschaft

dpa-AFX · Uhr

HANNOVER/BERLIN (dpa-AFX) - Industriepräsident Dieter Kempf hat vor einer zu großen Staatswirtschaft infolge der Coronakrise gewarnt. Kempf sagte am Dienstag bei den "Digital Days" der Hannover Messe, die Politik habe nach Ausbruch der Krise schnell reagiert, um Firmen zu helfen. Im Zuge des Wiederhochfahrens der Wirtschaft müsse es aber nun einen "geordneten Rückgang" des Staates aus dem Wirtschaftsleben geben. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie betonte dabei das Modell der Sozialen Marktwirtschaft.

Hintergrund der Aussagen ist auch, dass sich der Staat neben der Lufthansa an etlichen weiteren angeschlagenen Unternehmen beteiligen könnte. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, man dürfe nicht in die Lage kommen, in der sich alle in die "Hängematte" legten und sagten, der Staat werde es schon richten. Er warnte außerdem davor, als Folge der Corona-Krise die Globalisierung zurückzufahren. Zwar müssten Abhängigkeiten bei Lieferketten verringert werden. Die Globalisierung aber sei das "Herzstück" des Erfolgs des deutschen marktwirtschaftlichen Modells.

Die Industrieschau Hannover Messe, die üblicherweise im April auf dem Messegelände stattfindet, wurde in diesem Jahr wegen der Corona-Krise abgesagt. Von Dienstag bis Mittwoch findet nun ein digitales Format statt, mit vielen virtuellen Konferenzen./hoe/DP/jha

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