Innenminister Seehofer fordert "aktive Cyberabwehr im Ausland"

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Der scheidende Bundesinnenminister Horst Seehofer spricht sich dafür aus, dass deutschen Sicherheitsbehörden zur Verteidigung künftig auch Cyberangriffe im Ausland möglich sein sollten.

"Ich hätte noch gerne die aktive Cyberabwehr im Ausland", sagte der CSU-Politiker am Donnerstag bei der Vorlage einer Bilanz zur IT-Sicherheitslage in Deutschland. Wenn solche Instrumente zur Verfügung stünden, würden sie Diplomatie nicht behindern, sondern befördern. Das Innenministerium habe entsprechende Pläne bereits ausgearbeitet und vorliegen. Sie seien aber in der großen Koalition nicht durchsetzbar gewesen. Eigene aktive Cyberattacken auf Angreifer, die etwa Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in Deutschland ins Visier nehmen, sind hierzulande umstritten. Die meisten westlichen Partner verfügen über solche Möglichkeiten.

Seehofer sagte zugleich, dass viele der beobachteten Cyberangriffe aus Russland kämen. Es gebe derzeit viele Themen, bei denen man den Eindruck habe, dass Russland nicht auf Konsens, sondern auf Konflikt setze. Er selbst sei dennoch immer ein Anhänger der Diplomatie, nicht der Verschärfung von Konflikten.

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