IPO: Fintech-Gigant Ant Financial bereitet größten Börsengang der Geschichte vor – 200 Milliarden Dollar Bewertung

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Vorbereitungen für einen der größten Börsengänge aller Zeiten nehmen Fahrt auf. Das chinesische Fintech-Unternehmen Ant Financial habe die Arbeiten für eine Emission an der Shanghaier Börse Star und der Hongkonger Börse aufgenommen, teilte der Betreiber des Online-Bezahldienstes Alipay am Montag mit. Details zum Zeitplan oder dem Volumen des geplanten Börsengangs nannte Ant nicht.

Ant Financial wurde zuletzt mit mehr als 200 Milliarden Dollar bewertet und ist damit das am höchsten bewertete Fintech-Unternehmen der Welt. Insider hatten zuletzt gesagt, der lange erwartete Börsengang könnte über 20 Milliarden Dollar schwer werden, 5 bis 10 Prozent der Anteile sollen am Markt über den Börsengang platziert werden.

Ein Allround-Angebot im Finanzbereich für asiatische Kunden

Mit Alipay betreibt Ant den dominierenden Bezahldienst in China und bietet über ihre Apps auch Kredite, Versicherungen und Vermögensmanagement-Dienste an. Das Fintech war 2014 von Alibaba abgespalten worden, bevor der Online-Händler an die Börse ging. Der Amazon-Rivale hält 33 Prozent an Ant. Das Fintech wird von Alibaba-Gründer Jack Ma kontrolliert.

Laut weiteren Informationen betrug der Umsatz der Firma im vergangenen Jahr 17 Milliarden Dollar und der Nettogewinn soll bei 2,4 Milliarden Dollar gelegen haben.

Listing an der chinesischen Nasdaq-Version

Der Star Market der Shanghaier Börse ging im Sommer 2019 an den Start. Das Segment für wachstumsstarke chinesische Firmen wurde nach dem Vorbild der US-Technologiebörse Nasdaq geschaffen. Der Star Market gilt als bislang kühnste Kapitalmarktreform Chinas. Anders als in anderen Segmenten wird der Ausgabepreis allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt und nicht von staatlichen Vorgaben beeinflusst.

Das Listing in Hongkong und Shanghai ist außerdem ein weiteres Zeichen für die Spannungen zwischen den USA und China, da die Finanzstandorte sich angesichts der Diskrepanzen zwischen den beiden Handelsmächten zunehmend auseinander dividieren. Die Auswahl Hongkongs zeigt die Attraktivität des Standorts für asiatische Unternehmen, trotz oder auch gerade wegen der zunehmenden Entkoppelung von den amerikanischen Märkten und dem verlorenen Sonderstatus der Stadt durch die USA.

onvista-Redaktion/reuters

Titelfoto: kenary820 / Shutterstock

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