Israels Notenbank fordert nach Impferfolg mehr Anreize zur Arbeitsaufnahme

Reuters · Uhr

Jerusalem (Reuters) - Die israelische Zentralbank fordert von der Regierung nach den Corona-Impferfolgen größere Anstrengungen, um mehr Menschen wieder in Lohn und Brot zu bringen.

Man nehme "mit Besorgnis zur Kenntnis, dass die Regierungspolitik nicht genügend Anreize für Arbeitnehmer schafft, auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Protokoll der jüngsten Zinssitzung. Arbeitgeber dürften erhebliche Schwierigkeiten haben, freie Stellen zu besetzen - insbesondere in Branchen wie Restaurants. Die waren besonders hart vom Corona-Lockdown betroffen, weshalb der Staat die Leistungen für entlassene oder beurlaubte Personen bis Juni verlängert hatte. Das könnte nun zügige Neueinstellungen behindern.

Israel hat zeitweise so schnell gegen Corona geimpft wie kaum ein anderes Land, weshalb ein Großteil der Wirtschaft inzwischen wieder zur Tagesordnung übergegangen ist. Auch ausländische Touristen sollen zunehmend ins Land gelockt werden. Die Arbeitslosenquote ist allerdings weiterhin höher als kurz vor der Krise: In der ersten Aprilhälfte lag sie bei acht Prozent.

Die Zentralbank rechnet in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von sechs Prozent. 2020 war das Bruttoinlandsprodukt noch um 2,6 Prozent geschrumpft.

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