Ist der Halbleitergigant ASML nach dem Corona-Crash ein Kauf?

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Kaum eine Aktie weltweit blieb von den Auswirkungen des Corona-Crashs verschont. Auch der niederländische Hersteller von Halbleiter-Fertigungsequipment ASML war hier keine Ausnahme. Zwischenzeitlich lag die Aktie fast 39 % unter ihrem im Februar aufgestellten Allzeithoch. Mittlerweile hat sich die Aktie wieder scharf erholt und das Minus beträgt nur noch 17,4 % (Stand aller Kurs- und Bewertungsangaben im Artikel: 30.03.2020).

Ist das ein Zeichen, dass der Wind für die ASML-Aktie schon wieder gedreht hat? Ist die Aktie auf diesem Niveau überhaupt ein Kauf? Das erfährst du in diesem Artikel!

Keine großen Schäden

ASML ist der weltweit führende Hersteller von Lithografiesystemen mit einem Marktanteil von 65 %. Diese werden gebraucht, um integrierte Schaltkreise herzustellen - also Speicherchips, Prozessoren, anwendungsspezifische Chips und alles andere, was man in unserer hoch digitalisierten Welt so braucht. ASML besitzt die technologische Führungsposition in seiner Nische, was dem Unternehmen langfristig steigende Umsätze bescheren sollte.

Am 30. März hat uns ASML einen Einblick gegeben, inwiefern das Geschäft des Unternehmens betroffen ist. Dabei betonte der CEO Peter Wennink, dass das Coronavirus weder die Produktionskapazitäten noch die Nachfrage nach den Systemen nennenswert beeinträchtigt habe. Aufgrund von Lieferverzögerungen, temporären Lücken in den Zulieferketten und Verschiebungseffekten sollen die Umsätze im ersten Quartal mit 2,4 bis 2,5 Mrd. Euro deutlich niedriger ausfallen als ursprünglich geplant, dürften aber im zweiten und dritten Quartal aufgeholt werden. Die Bruttomarge soll recht stabil bleiben.

Das Unternehmen lässt dennoch Vorsicht walten und wird seine Aktienrückkäufe im zweiten Quartal pausieren, um Kapital im Unternehmen zu halten. Weitere Informationen können Investoren im Quartalsbericht Mitte April erwarten.

Und nun?

Der Markt reagierte auf die Meldung mit einem Kursplus von 5,6 %, was verdeutlicht, dass die Investoren größere Auswirkungen auf ASMLs Geschäft befürchtet haben. Auch ich hatte mit größeren Auswirkungen gerechnet, da die Halbleiterbranche recht konjunkturempfindlich ist und große Chip-Foundrys ihre Investitionen aufgrund der Unsicherheit verschieben könnten. Noch ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass ASML im zweiten Quartal derartige Effekte spüren wird.

Langfristig sollte das dem Unternehmen nur wenig schaden. Im abgelaufenen Jahr erzielte das Unternehmen eine operative Marge von starken 23,6 % und eine Free-Cashflow-Marge von gut 20 %. Da ist mehr als genug Puffer für vorübergehende Umsatzschwächen.

Selbst wenn es wirklich hart auf hart kommt und der Konzern vorübergehend rote Zahlen schreibt, ist die Bilanz stark genug, um das zu absorbieren: Die Cashposition und die kurzfristigen Finanzinvestments übersteigen die kurzfristigen Verbindlichkeiten, was bedeutet, dass das Unternehmen nicht in Zahlungsschwierigkeiten kommen sollte.

Ist die Aktie ein Kauf?

Für 2020 erwarten Analysten aktuell einen Gewinn je Aktie von 7,70 Euro, der in den beiden folgenden Jahren auf 10,40 und dann auf 11,90 Euro steigen soll. Für die nächsten fünf Jahre erwartet die Wall Street im Schnitt ein Gewinnwachstum von 23 % im Jahr.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der für 2020 erwarteten Gewinne liegt bei 31,6. Das ist selbst für ein Unternehmen mit der Qualität und dem Wachstum von ASML recht üppig. Auch das Mittel der letzten Jahre liegt bei etwa 30, was bedeutet, dass die Aktie trotz des Crashs nicht wirklich günstig zu haben ist.

Wenn das Unternehmen die Wachstumserwartungen der Wall Street erreichen oder übertreffen kann, könnte die Aktie trotzdem eine langfristig marktschlagende Rendite abliefern. Bereits investierte Anleger brauchen daher trotz der augenscheinlich hohen Bewertung keine kalten Füße zu bekommen. Für wahre Schnäppchenjäger ist das Papier trotzdem erst nach weiteren Kursverlusten interessant.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von ASML. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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