Katastrophe nicht in Sicht - Regionalbanken widerstehen Corona

dpa-AFX · Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Ungeachtet düsterer Warnungen vor einer bevorstehenden Pleitewelle gibt es in der Corona-Krise einen Lichtblick: Die deutschen Regionalbanken zeigen sich widerstandsfähig. Bislang gibt es bei Volks- und Raiffeisenbanken sowie den Sparkassen weder große Kreditausfälle noch eine dramatische Erhöhung der Risikovorsorge, wie die jeweiligen Bundesverbände berichten. "Die Regionalbanken sind letztlich ein Fels in der Brandung", sagt Heinz-Gerd Stickling, Bankenfachmann bei dem in der Finanzbranche bekannten Beratungsunternehmen zeb in Münster.

Mehrere große Banken haben in den vergangenen Monaten die Risikovorsorge für potenziell faule Kredite stark erhöht, darunter die Commerzbank und mehrere Landesbanken. Doch die Regionalbanken kommen bisher offensichtlich gut durch die Krise. "Es heißt immer, dass eine große Insolvenzwelle auf uns alle zurollen werde, und diese besonders die Kunden der Regionalbanken treffen werde", sagt Jürgen Gros, der Präsident des bayerischen Genossenschaftsverbands. "Das ist so nicht erkennbar."

Beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband heißt es: "Auch im Rahmen einer sehr konservativen Risikoeinschätzung werden die Sparkassen in 2020 auf jeden Fall einen positiven Jahresüberschuss nach Steuern erzielen", heißt es beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV).

Nach Bundesbank-Zahlen funktioniert die Kreditvergabe in Deutschland in der Corona-Krise bislang uneingeschränkt, die Kreditbestände an Nichtbanken im Inland und Euro-Ausland wuchsen von Jahresbeginn bis September um 3,3 Prozent./cho/DP/zb

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