KfW-Studie - Corona-Pandemie löst Boom bei Firmenkrediten aus

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Corona-Krise führt laut einer Studie der KfW zu einem Boom bei Unternehmenskrediten.

Allein im zweiten Quartal erwartet die staatliche Förderbank einen Zuwachs von zehn Prozent, wie eine von ihr am Donnerstag veröffentlichte Studie zeigte. "Die Corona-Pandemie und die mit ihr verbundenen Beeinträchtigungen der Wirtschaftsaktivität hinterlassen bereits im ersten Quartal deutliche Spuren - und werden bis zum Ende des Jahres die Entwicklung am heimischen Unternehmenskreditmarkt dominieren", erklärte KfW-Chefökonomin Fritzi Köhler-Geib. In den ersten drei Monaten 2019 wuchs das Neugeschäft bei Krediten an Firmenkunden um 7,3 Prozent, das war ungefähr doppelt so viel wie im Schlussquartal 2019.

Die Unternehmen fragten vor allem Darlehen mit kurzen Laufzeiten nach. Längerfristige Kredite für die Finanzierung von Investitionsprojekten hätten dagegen kaum zugenommen. Dies zeige, dass die Firmen bei der Abdeckung von Corona-bedingten Umsatzausfällen Hilfe bräuchten. "Der Finanzierungsbedarf der Unternehmen zur Überwindung des Schocks nimmt weiter zu und im gleichen Zug die Nachfrage nach Bankkrediten als wichtigstem Fremdfinanzierungsinstrument", sagte Köhler-Geib.

Eine Kreditklemme befürchtet die KfW trotz der hohen Nachfrage nicht. Banken seien zwar durch die Pandemie auch enormen Belastungen ausgesetzt, aber sie seien in einer vergleichsweise guten Ausgangsposition mit Blick auf ihre Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung. Zudem würden die regulatorischen Entlastungen helfen. Darüber hinaus stellt die KfW Kredite für Unternehmen und Selbstständige zur Verfügung, bei denen der Bund teilweise vollständig das Ausfallrisiko trägt. Bislang wurden bei der KfW Corona-Hilfsdarlehen im Volumen von 47 Milliarden Euro beantragt.

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