Kommunen, Ärzte und Gesundheitsministerium streiten über lokalen Impfstoffmangel

Reuters · Uhr

Berlin/Frankfurt (Reuters) - Nach der Stadt Frankfurt hat auch der Hausärzteverband Baden-Württemberg Knappheit bei Covid-Impfstoffen bemängelt.

"Aktuell reicht der Impfstoff offensichtlich noch nicht einmal für die niedergelassenen Ärzte, mit welchem Impfstoff sollen denn dann die Apotheken impfen?", sagte der Verbandsvorsitzende Berthold Dietsche am Dienstag zur Forderung, dass auch in den Apotheken geimpft werden soll. Zahlreiche Mitglieder des Verbands klagten derzeit darüber, dass sie nicht die gewünschten Mengen erhielten und in der Folge Termine absagen oder verschieben müssten. Einige Bundesländer und auch die Stadt Frankfurt hatten zuvor kritisiert, dass sie weniger Impfstoff bekämen als bestellt.

Das Bundesgesundheitsministerium wies Vorwürfe zurück. "Aus Hessen hat uns - anders als seitens zehn anderer Bundesländer - kein entsprechender Hilferuf erreicht", sagte ein Sprecher auf Anfrage. "Wenn die Impfstellen rechtzeitig bestellt haben, sollte genug Impfstoff zur Verfügung stehen. Zumindest Moderna war nicht kontingentiert." Man sei Beschwerden nachgegangen und habe in den meisten Fällen zu späte oder nicht korrekte Bestellungen festgestellt. Es sei viel mehr Impfstoff in der Versorgung als derzeit verimpft werde, betonte der Sprecher. Anfang dieser Woche würden elf Millionen Dosen an mRNA-Impfstoff durch den Bund an Arztpraxen und Impfzentren sowie -teams ausgeliefert, davon gut drei Millionen Dosen von BioNtech. In der vergangenen Woche habe der Bund sieben Millionen Impfdosen geliefert, verimpft worden seien 4,2 Millionen. Wenn Länder kurzfristig Zusatzbedarf angemeldet hätten, habe man "alle Hebel in Bewegung gesetzt", um diesen Bedarf mit Vakzinen von Moderna und Johnson & Johnson zu decken.

Meistgelesene Artikel