Lindner zur Rezession: Betriebe brauchen schnelle Liquiditätshilfen

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der erwarteten tiefen Rezession in Deutschland infolge der Corona-Krise hat FDP-Chef Christian Lindner rasche Liquiditätshilfen für Betriebe über die Finanzämter verlangt. "Die Steuerschuld des Jahres 2019 und die zu erwartenden Verluste 2020 müssen gemeinsam betrachtet werden", sagte er am Mittwoch in Berlin. Es müsse erreicht werden, dass den Betrieben über die Finanzämter möglichst unbürokratisch "eine Hilfe in Cash überwiesen werden kann".

Lindner äußerte die Befürchtung, dass die Lage noch dramatischer sein könnte als von führenden Wirtschaftsforschern beschrieben. Diese seien von den Zahlen und der Entwicklung zu Beginn des Jahres ausgegangen und kalkulierten eine Normalisierung im Laufe des April ein. "Nach unserer Befürchtung ist die Rezession tiefer, ein Strukturbruch der Wirtschaft droht." Die Institute gehen in ihrem am Mittwoch vorgelegten Frühjahrsgutachten davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 4,2 Prozent schrumpfen wird. Für 2021 sagen sie dann ein Wachstum von 5,8 Prozent voraus.

Nötig sei außerdem "eine smartere, eine intelligentere Strategie", die den überlebensnotwendigen Gesundheitsschutz mit einer schrittweisen Öffnung für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben verbinde, sagte Lindner weiter. "Und wir werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ganz grundsätzlich und langfristig auch nach dem Höhepunkt der Corona-Pandemie verändern müssen." Es werde darum gehen, überhaupt wieder Reserven aufzubauen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. "Dafür brauchen wir ein breitflächiges Paket der Wirtschafts- und Wachstumsfreundlichkeit."/sk/DP/jha

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